Neuer Jahresbericht der Drogenbeauftragten erschienen

Daniela Ludwig, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, hat den Jahresbericht 2021 veröffentlicht. Besonders deutlich fordert Ludwig Verbesserungen beim Jugendschutz: "Glücksspielähnliche Elemente haben in Spielen für Kinder und Jugendliche nichts verloren. Jugendschutz muss mit der Zeit gehen und sicherstellen, dass Kindern kein Glücksspiel serviert wird – egal, wie bunt es verpackt ist. Games und Apps sollten nur altersgerechte und keine süchtig machenden Inhalte anbieten. „Interaktionsrisiken“ sind keine Bagatelle, schon gar nicht bei Kindern. Schließlich sollen digitale Medien Spaß und nicht arm oder krank machen!"

Generell zum Thema Glücksspielabhängigkeit ist dem Bericht zu entnehmen: "In Deutschland leben circa 229.000 problematisch und 200.000 pathologisch Glücksspielende. Wie sich die Pandemie auf das Glücksspielverhalten ausgewirkt hat, ist derzeit noch ungewiss. Zwar waren die Spielhallen lange geschlossen, doch das Online-Glücksspiel war weiterhin rund um die Uhr und an jedem Ort verfügbar.

Migrationshintergrund, niedriges Einkommen und junges Alter sind signifikante Faktoren für das Entstehen eines problematischen oder gar pathologischen Glücksspielverhaltens. Auch die Altersgruppe der 55- bis 70-Jährigen steht im Fokus: Je älter, desto regelmäßiger werden Glücksspiele gespielt. Rund 15 Prozent der über 55-Jährigen spielen mindestens einmal in der Woche – im Vergleich zu etwa 4 Prozent der 21- bis 25-Jährigen. 2019 lag die 12-Monatsprävalenz an einem beliebigen Glücksspiel bei den 56- bis 70-Jährigen bei 40,2 Prozent. Das BMG fördert deshalb eine Studie zur Glücksspielsucht im Alter, die sich damit auseinandersetzt, wie individuelle und gesellschaftliche Folgeschäden reduziert oder vermieden werden können." 

 

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