Bekommt der Staat das illegale Glücksspiel im Internet noch in den Griff? Die Süddeutsche Zeitung zu den Hintergründen, warum dies vielleicht nicht so ist.
Risikofaktoren und Prozesse für die Entstehung pathologischen Glücksspielens
Es gibt nicht eine dominante Ursache, weder in der Art oder Struktur des Glücksspiels, noch in den Merkmalen der Glücksspieler oder den sozialen Rahmenbedingungen.
Das „Vulnerabilitäts-Stressmodell“ (Wittchen, Lieb & Perkonigg, 1999), geht davon, dass es
- frühe Vulnerabilitätsfaktoren gibt (genetische Einflüsse, frühkindlicher Stress, andere psychische Störungen insbesondere Impulskontrollstörungen und Störungen der kognitiven Kontrolle über das eigene Verhalten), die zusammen mit
- Stressoren in der akuten Zeit (externale Kontrollüberzeugungen, soziale Defizite, akute Lebenskrisen, Merkmale der Glücksspiele) sowie mit den ersten Glücksspielerfahrungen (zufälliger höherer Erstgewinn) das Risiko bestimmen, ein Pathologisches Glücksspielverhalten zu entwickeln.
Kurzmeldungen
Die DHS hat eine neue Broschüre für die Zielgruppe junger glücksspielender Männer aus dem türkischen und arabischen Kulturraum veröffentlicht.
Für Fachkräfte der Migrationshilfen, Ehrenamtliche in der Sucht-Selbsthilfe und Angehörige wurde außerdem die Arbeitshilfe "Glücksspielen - Sportwetten, Spielautomaten, Roulette, Online-Glücksspiele - Suchtrisiko bei jungen Männern" erstellt. Die Materialien sind kostenlos bei der DHS bestellbar.
Im Pressegespräch erwarten Sie u.a. Marco Wendler (Name geändert) mit seiner Geschichte sowie ein Berater der Fachstelle Glückspielsucht in Nürnberg, die in diesem Jahr zehn Jahre alt wird.
Wann: Donnerstag, 20. September, 11.00 Uhr
Wo: Konferenzraum des Suchthilfezentrums,
Beratungszentrum Christine-Kreller-Haus,
Krellerstraße 3, 4. OG, 90489 Nürnberg
Alle Infos finden Sie hier.
Die Studie zur Wirkung und Optimierung von Spielersperren und Sozialkonzepten in Spielhallen in Hessen wurde veröffentlicht. Hier die Ergebnisse nachlesen.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO erkennt exzessives Computer- oder Videospielen künftig als Krankheit an: "Gaming Disorder" oder "Online-Spielsucht" wird in den neuen WHO-Katalog aufgenommen, der heute veröffentlicht werden soll.
Alle Infos gibt es hier.
Kooperationspartner
Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen BAS Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)
IFT Institut für Therapieforschung
www.ift.de
Betreiberverein der Freien Wohlfahrtspflege Landesarbeitsgemeinschaft Bayern
für die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern e.V.
www.freie-wohlfahrtspflege-bayern.de