Empirische Studien im Rahmen der LSG

Ansatz: CaSE ist eine internationale Vergleichsuntersuchung zur Gesetzgebung, Nutzung, Akzeptanz und möglichen Verbesserungen im Bereich der Spieler:innensperren in sieben Ländern: Finnland, Deutschland, Italien, Massachusetts (USA), Norwegen, Schweden und Victoria (Australien). Hierbei wurden die verschiedenen rechtlichen Rahmenbedingungen in Bezug auf die Glücksspielregulierung  und auf Spieler:innensperren im Allgemeinen einer vergleichenden Bewertung unterzogen. Zusätzlich wurden die Perspektiven unterschiedlicher Stakeholder:innen in den jeweiligen Ländern zu gesetzliche Anforderungen, Möglichkeiten zur Verbesserung, Inanspruchnahme sowie die Umsetzung von Spielersperren adressiert. 

Kernergebnisse: Es zeigte sich, dass sich die Regulatorien und die Gesetzeslage erheblich in der Art und Weise sowie in der Umsetzung und Durchsetzung von Spieler:innensperren unterscheiden. Die Stakeholder:innenbefragung zeigte auf, dass in allen Ländern die gemeinsame Einschätzung vorherrschte, dass die Effektivität von Spieler:innensperren hauptsächlich durch die unzureichende Durchsetzung bestehender (teilweise unzureichender) Regularien beeinträchtigt wird. Um die Spieler:innensperre zu einer wirksamen Maßnahme zu machen, die Glücksspieler:innen und ihre Angehörigen vor finanziellen, sozialen und psychischen Schäden schützt, muss die Nutzung durch Reformen der rechtlichen Vorschriften und der Ausschlussbedingungen erheblich gesteigert werden. 

Publikationen 

  • Kraus, L., Loy, J. K., Bickl, A. M., Schwarzkopf, L., Volberg, R. A., Rolando, S., Kankainen, V. E., Hellman, M., Rossow, I., Room, R., Norman, T., & Cisneros Örnberg, J. (2022). Self-exclusion from gambling: A toothless tiger? Frontiers in Psychiatry, 13. https://doi.org/10.3389/fpsyt.2022.992309
  • Kraus, L., Bickl, A. M., Hellman, M., Kankainen, V. E., Loy, J. K., Neyer, M., Norman, T., Rolando, S., Room, R., Rossow, I., Volberg, R., & Cisneros Örnberg, J. (2024). Voluntary self-exclusion from gambling: Expert opinions on gaps and needs for improvement. Nordic Studies on Alcohol and Drugs, 1-18. https://doi.org/10.1177/14550725241264628 

Ansatz: TESSA-Studie ist experimentelle Pilot-Studie, die sich mit Spielunterbrechungen (Zwangspausen während des Online-Glücksspiels) befasst. Gesunde Proband:innen nahmen an einem simulierten Online-Glücksspiel teil, um die Auswirkungen von Spielpausen auf Spieleinsätze, das subjektiv wahrgenommene Stressniveau, Verlangen (Craving) und physiologische Erregung zu beobachten. 

Kernergebnisse: Die erste Analyse des physiologischen Arousals deutet darauf hin, dass obligatorische Spielpausen möglicherweise dazu beitragen, Veränderungen im physiologischen Erregungsniveau während des Glücksspiels auszugleichen und zur Rückkehr auf das Ausgangsniveau beizutragen. Indes scheinen Pausen keine langfristige Wirkung auf die anfängliche körperliche Errgung zu haben. 

Publikationen: 

  • Schwarzkopf, L., Bickl, A., Daniel, J., Papastefanou, G., Neyer, M., Gomes de Matos, E., Hoch, E., Olderbak, S., Kraus, L. & Loy, J. (2023, manuscript submitted for publication, under review). Do breaks in online gambling affect neuropsychological arousal? Conceptual approach and lessons learned from the TESSA-pilot trial. Adddictive Behaviors Reports.

Definition, Maßnahmen, Wirksamkeit einzelner Responsible-Gambling-Maßnahmen, Status quo in Deutschland, Kritik

Lucia Sedlacek, Francesca Linke, Johanna Loy, Nicki-Nils Seitz & Ludwig Kraus

In Deutschland werden Veranstalter und Vermittler von öffentlichen Glücksspielen mittels Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV, 2008) und Glücksspieländerungsstaatsvertrag (GlüÄndStV, 2012) in §6 Sozialkonzept zur Anhaltung von Spielenden zu verantwortungsbewusstem Spiel und zur Vorbeugung der Entstehung von Glücksspielsucht verpflichtet. Anbieter von Glücksspielen müssen hierzu Sozialkonzepte entwickeln und gemäß der Vorgaben des Anhangs „Richtlinien zur Vermeidung und Bekämpfung von Glücksspielsucht “ u.a. Datenerhebungen über Auswirkungen angebotener Glücksspiele auf die Entstehung von Glücksspielsucht, Personalschulungen in Früherkennung problematischen Spielverhaltens sowie Aufklärung von Spielenden hinsichtlich Gewinn- und Verlustwahrscheinlichkeiten und Suchtrisiken durchführen. Zudem müssen zum Spielerschutz getroffene Maßnahmen berichtet werden.

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Verbesserung der Spieler:innensperren-Ausgestaltung

Paulina Wulff, Lucia Sedlacek, Johanna Loy, Nicki-Nils Seitz, Francesca Linke & Ludwig Kraus

Im Rahmen der Forschungstätigkeiten des IFT Institut für Therapieforschung für die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayernwurde die VeSpA-Interviewstudie zur Erfassung von Optimierungsbedarf und -möglichkeiten der Spieler:innensperre in Deutschland durchgeführt. In der Studie wurden alle am Prozess einer Spieler:innensperre beteiligten Akteur:innen befragt. Hierunter befinden sich Personen mit Glücksspielproblemen sowie deren Angehörige, Fachkräfte der Suchthilfe, Mitarbeitende der Spielbanken und Spielhallen und Spieler:innenschutzbeauftragte. Ziel der Studie ist die Darlegung von Haltung, Wissen und Einstellung verschiedener Personengruppen zur Spieler:innensperre sowie darauf aufbauend eine Ableitung des entsprechenden Optimierungsbedarfs.

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Im Rahmen der Forschungstätigkeiten des IFT Institut für Therapieforschung in der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern wird seit Dezember 2014 die Katamnese Studie durchgeführt. In der Studie werden Klient:innen ambulanter Suchthilfeeinrichtungen in Bayern über einen längeren Zeitraum mehrfach befragt. Ziele der Studie sind die Erfassung und Beurteilung des Verlaufs von glücksspielbezogenen Störungen und die Identifikation von möglichen Einflussfaktoren auf diesen Verlauf. Die Ergebnisse der Katamnese Studie sollen dabei helfen, Empfehlungen zur Optimierung der Beratungs- und Behandlungspraxis auszuarbeiten.

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Im Rahmen der Forschungstätigkeiten des IFT Institut für Therapieforschung wurde im Zeitraum von Januar 2014 bis Juli 2016 die Münchener Freizeit Studie durchgeführt. Im Fokus der Studie stand die Untersuchung der Entwicklung von pathologischem Glücksspielen bei jungen Männern, sowie die Identifikation von Faktoren, die mit pathologischem Glücksspielen assoziiert sind. Es wurden soziale und individuelle Risikofaktoren bei der Entwicklung von pathologischem Glücksspielen erfasst. Die Studie untersuchte in einer Querschnittbefragung und einer Längsschnittbefragung bayerische Männer zwischen 18 und 26 Jahren.

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