Vorträge im Rahmen der LSG
2022
Sleczka, P., Schwarzkopf, L., & Kraus, L. (2022-09-08). Klassifizierung von jungen Glücksspielern basierend auf Motiven für das Spielen. Entwicklung und Validierung des Klassifikationsmodels. In Andreas Bickl & Larissa Schwarzkopf (Vorsitz), Symposium S26: Einflussfaktoren auf Glücksspielbezogene Störungen und ihren Verlauf. Deutscher Suchtkongress 2022, München. doi: 10.1055/s-0042-1756042.
Einleitung Glücksspielmotive stellen einen wichtigen Faktor in der funktionalen Analyse des problematischen Glücksspielens dar. Die vorliegende Studie untersucht die Möglichkeit, junge, männliche Glücksspieler anhand ihrer Spielmotive zu klassifizieren und validiert diese Klassifikation intern durch Vergleich der identifizierten Gruppen.
Material und Methodik Aus einer Kohortenstudie (n=2.681) wurden n=170 häufig oder problematisch glücksspielende junge Männer aus Bayern im Durchschnittsalter von 22,3 Jahren (SD=2,5) rekrutiert. Die Glücksspielmotive wurden mit 10 Items aus fünf Bereichen erfasst: Spaß, Selbstaufwertung, Emotionsbewältigung sowie soziale und finanzielle Motive. Ausgehend von den Selbstangaben zur Motivlage wurde eine Latente Klassenanalyse (LCA) gerechnet. Die zu den jeweiligen Klassen zugehörigen Personen wurden zu Beginn und zum zwei Jahres-Follow-up hinsichtlich Einstellung zum Glücksspiel, Impulsivität, Glücksspielverhaltens und erfüllten Kriterien für eine Glücksspielstörung (GD) verglichen.
Ergebnisse Die Analysen ergaben eine Vier-Klassen-Lösung basierend auf den angegebenen Motiven: „primär spaßmotivierte Glücksspieler" (n=100, 58,8 %), die hauptsächlich zum Spaß spielten; „finanziell- und selbstaufwertungsorientierte Glücksspieler" (n=19, 11,2 %) mit einem hohen Risiko für GD bei Studienbeginn; „Nervenkitzel suchende Glücksspieler" (n=42, 24,7 %) mit hoher Impulsivität; und „polymotivierte Bewältigungsspieler" (n=9, 5,3 %) mit einem höheren Risiko für GD als die „primär spaßmotivierten Glücksspieler“ in der Erstbefragung und dem Follow-up.
Zusammenfassung Die festgestellten Gruppenunterschiede unterstützen die Gültigkeit der Klassifizierung. „Nervenkitzel suchende Glücksspieler" und „polymotivierte Bewältigungsspieler" und entsprechen den von Blaszczynski und Nower (2002) beschriebenen impulsiven bzw. emotional-verletzlichen Pfaden. Die beiden anderen Gruppen scheinen Subtypen des konditionierten Typs (ebd.) zu sein. Die motivationsbasierte Klassifizierung bietet einen vielversprechenden Ansatz zur Identifizierung von Personen mit einem erhöhten Risiko für Glücksspielprobleme und zur frühzeitigen Therapieplanung.
Loy, J., Bickl, A., Schwarzkopf, L., & Kraus, L. (2022, Juni). TESSA - Presentation of an experimental study. 7th International Conference on Behavioral Addictions, Nottingham.
Introduction: Responsible Gambling (RG) is a concept of various measures to prevent gam-bling-related problems. This includes, for example, mandatory breaks from gambling. By interrupting the continuity of gambling, a spatial and mental distance to gambling as well as a reduction of physical and psychological tension is achieved. However, the evidence on the impact and effectiveness of mandatory gambling breaks is very limited particularly for online gambling. The randomized controlled study ’Timeout Effects on Spending, Stress Arousal (TESSA)’ investigates the effect of mandatory gambling breaks on stress, gambling behav-iour and arousal in online-gambling. Methods: Randomised controlled experimental study. Participants without existing or past gambling problems are exposed to simulated online-gambling in a laboratory setting. In the experimental group, the game will be interrupted at regular intervals, while gambling in the control group will not be interrupted. In addition to physiological parameters for measuring arousal, the subjectively perceived stress and craving will be examined. Data collection will commence in December 2021. Results: It is expected that the subjectively perceived stress, craving and arousal will be reduced during breaks from gambling. Conclusion: Online-gambling has a particularly high risk-potential implying the need for comprehensive gambler protection measures. These must go beyond the present regulations provided in most countries worldwide. If there is evidence of their effectiveness, the legal basis for mandatory breaks from online-gambling is warranted.
Bickl, A., Kraus, L., Loy, J., Kriwy, P., Sleczka, P., & Schwarzkopf, L. (2022, Mai). The impact of social support on gambling in young males: A longitudinal study. 25th EASAR Conference, Gibraltar.
Background: Young adult men, who gamble frequently, have an elevated risk for developing gambling-related problems. So far, little is known how changing levels of perceived social support interact with the development of gambling patterns and gambling-related problems in this population.
Methods: Data came from the Munich Leisure-time Study (MLS). We applied hierarchical linear models to investigate the longitudinal association of changes in perceived social support (operationalized via the ENRICHD social support inventory) with gambling intensity, gambling frequency, and gambling-related problems. Pooling data from three assessments (baseline, 12-months & 24-months follow up) into two one-year intervals these models disentangle the associations of a) “level of perceived social support” (cross-sectional between subjects) and b) “changes in individual perceived social support” (longitudinal within-subjects).
Results: The analytical sample consisted of 169 subjects. Higher levels of social support were associated with less severe gambling problems (total score -0.12 units; p<0.014). Furthermore, increasing individual social support was significantly associated with lower gambling frequency (-0.25 gambling days; p<0.06) and intensity (-0.11 gambling hours; p<0.006) and fewer gambling-related problems (total score -0.19 units; p<0.001).
Discussion & Conclusion: The results suggest that social support has a mitigating effect on the course of problem gambling and gambling behaviour among young males. Moreover, our findings indicate that change in individual social support is more crucial to a gambler’s career than the initial level of social support. Treatment and prevention strategies that activate and reinforce beneficial social resources in people with gambling-related problems hence appear promising.
Wullinger, P., Bickl, A., Loy, J., & Schwarzkopf, L. (2022, Mai). Wie beeinflusst psychiatrische Komorbidität den Störungsverlauf bei Personen mit Glücksspielproblemen. Institutsinterne Montagskonferenz, München.
Bickl, A., Kraus, L., Loy, J., Kriwy, P., Sleczka, P., & Schwarzkopf, L. (2022, Februar). Der Einfluss von emotionaler sozialer Unterstützung auf das Glücksspielverhalten bei jungen Männern: Eine längsschnittliche Analyse auf Basis der Münchener Freizeitstudie. Institutsinterne Montagskonferenz, München.
2021
Bickl, A., Loy, J., Schwarzkopf, L., & Kraus, L. (2021, September). Personen mit Glücksspielproblemen in der ambulanten Suchthilfe: eine Verlaufsstudie zur Entwicklung von Spielverhalten und Glücksspielproblematik. Deutscher Suchtkongress, Berlin.
Einleitung: Personen mit einer Glücksspielstörung sind häufig von finanziellen, sozialen und psychischen Problemen betroffen. Obgleich Betroffene häufig Hilfe zunächst im ambulanten Suchthilfesystem suchen, fehlt es an Evidenz, wie sich der Schweregrad der Störung und das Glücksspielverhalten im Rahmen einer ambulanten Betreuung entwickeln. Mögliche Einflussfaktoren auf den Verlauf sind ebenfalls noch weitgehend unerforscht.
Methode: Grundlage bildet die "Katamnese-Studie", eine Kohortenstudie, die ambulant vorstellige Personen mit Glücksspielstörung über drei Jahre nachverfolgt hat. Veränderungen im Zeitverlauf hinsichtlich Glücksspielproblematik, Spielintensität und Spielhäufigkeit wurden bei 145 Klienten untersucht. Entwicklungsverläufe zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund wurden zusätzlich betrachtet.
Ergebnisse und Diskussion: Es wurden Verbesserungen in allen drei Indikatoren beobachtet. Der Rückgang war zwischen Baseline und der ersten Folgeerhebung am stärksten ausgeprägt und stabilisierte sich anschließend. Bei Personen ohne Migrationshintergrund war die Verbesserung jeweils ausgeprägter als bei Personen mit Migrationshintergrund.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich der Schweregrad der Glücksspielstörung und Glücksspielverhalten im Rahmen einer ambulanter Suchtberatung und -betreuung deutlich verbessern. Die positiven Ergebnisse bleiben auch über den Verlauf von 36 Monaten bestehen.
Schlussfolgerung: Die Verbesserungen im Glücksspielverhalten und der Glücksspielstörung von Personen in der ambulanten Suchtversorgung weisen auf die Wirksamkeit der Intervention hin. Die geringer ausgeprägte Verbesserung bei Personen mit Migrationshintergrund legt nahe, dass diese Klientel vom erhaltenen Betreuungsangebot nicht vollumfänglich profitieren kann. Daher sollte das ambulante Angebot stärker auf die spezifischen Bedürfnisse dieser Klientel ausgerichtet werden. Wichtige Schritte könnten hier der Ausbau von multilingualen Informationsmaterialien sowie die Etablierung kultursensibler Therapiestrategien sein.
Loy, J., Bickl, A., Schwarzkopf, L., & Kraus, L. (2021, September). TESSA. Eine experimentelle Studie. Institutsinterne Montagskonferenz, München.
Bickl, A., Loy, J., Schwarzkopf, L., Grüne, B., Braun-Michl, B., Sleczka, P., Örnberg, J., & Kraus, L. (2021, Mai). Changes in gambling behaviour and related problems in clients seeking help in outpatient addiction care: Results from a 36-month follow-up study in Bavaria. EASAR Online-Conference, München.
Background and aim: People with gambling disorder (GD) face financial, social, and psychological problems. Knowledge of factors associated with long-term treatment outcome is necessary for improving outpatient treatment. Studies on GD trajectories in clients seeking help in outpatient addiction care facilities are sparse. To close this knowledge gap, this longitudinal one-armed cohort study portrays the development of GD in help-seeking clients over a 3-year timeframe.
Methods: Analyses stem from the Bavarian “Katamnese Study” that surveyed patients surveyed at baseline and follow-ups after 6, 12, 24 and 36 months. We investigated changes in severity of GD and gambling patterns (severity and intensity) in 145 gamblers using generalized estimation equations (GEEs). In addition, differences in trajectories between persons with and without a migration background (MB) were examined via interaction terms (time*migration).
Results: Improvements were observed in all outcomes (gambling severity, gambling intensity and gambling frequency) between baseline and 36 months of follow-up. The declines were most pronounced between baseline and follow-up 1 and stabilized thereafter. Clients without MB improved consistently more than clients with MB.
Discussion and conclusion: The results suggest that the severity of GD and gambling patterns improve in the context of outpatient treatment. Moreover, the beneficial results persist even over the course of 36 months. The adverse improvement situation regarding persons with MB indicates that outpatient gambling services need to readjust more towards the specific needs of this clientele.
Bickl, A., Loy, J., Schwarzkopf, L., Grüne, B., Braun-Michl, B., Sleczka, P., Örnberg, J., & Kraus, L. (2021, Februar). Personen mit Glücksspielproblemen in der ambulanten Suchthilfe: eine Verlaufsstudie zur Entwicklung von Spielverhalten und Glücksspielproblematik. Montagskonferenz IFT, München.
Loy, J., Bickl, A., Schwarzkopf, L., Kraus, L. (2021, September). TESSA. An experimental study on stress and arousal while gambling. Deutscher Suchtkongress, Berlin.
Methoden: TESSA ist eine unverblindete, randomisiert-kontrollierte experimentelle Studie. Hautleitfähigkeit, Blutdruck, Puls, subjektiv wahrgenommener Stress, Craving und Höhe der Spieleinsätze werden erhoben und mit quantitativen Forschungsmethoden (T-Test, Varianzanalyse) ausgewertet. Es finden Intergruppenvergleiche (Experimental- vs. Kontrollgruppe sowie Intragruppenvergleiche (Experimentalgruppe vor/nach der Spielunterbrechung) statt.
Einleitung: An Geldspielautomaten im terrestrischen Glücksspiel ist nach einer Stunde Spielzeit eine verpflichtende Spielpause vorgeschrieben, um Distanz zum Glücksspiel sowie eine Reduktion der Anspannung zu erzielen. Für Online-Glücksspiele, die im Sommer mit dem Glückspielneuregulierungsstaatsvertrag weitestgehend legalisiert werden, ist trotz ihres hohen Gefährdungspotenzials eine solche Maßnahme nicht vorgesehen. Zudem ist die Evidenz zur Wirkung und Wirksamkeit der verpflichtenden Spielpause gering.
Ergebnisse/Diskussion: Ergebnisse werden durch die Teilnahme von Studierenden ohne bestehende oder vergangene Glücksspielproblematik im Labor am simulierten Online-Glücksspiel gewonnen. Für Spielende der Experimentalgruppe findet regelmäßig eine Unterbrechung des Spiels statt, in der Kontrollgruppe kann hingegen durchgehend gespielt werden. Es wird erwartet, dass sich im Zuge der Spielpause (subjektiver) Stress, Craving sowie Arousal reduzieren und niedrigere Spieleinsätze getätigt werden.
Schlussfolgerung: Die anstehende Studie „Timeout: effects on spending, stress, arousal“ (TESSA) soll die Auswirkung verpflichtender Spielunterbrechungen auf Spieleinsätze, Stress und Arousal im (simulierten) Online-Glücksspiel untersuchen. Dabei werden subjektive Wahrnehmungen, somatische Marker und Spieleinsätze als objektives Kriterium erfasst. Somit ergibt sich ein umfassendes und aussagekräftiges Bild der Wirkung von Spielunterbrechungen. Die Ergebnisse der Studie können eine bessere Evidenzlage für künftige politische Entscheidungen zur Implementation wissenschaftlich fundierter Spielerschutzmaßnahmen schaffen.
2020
Loy, J.; Neyer, M.; Sedlacek, L.; Bickl A.; Schwarzkopf, L.; Kraus, L. (2020, September). Vom Spielen und Sperren. Aktionstag Glücksspielsucht (Online).
Loy, J., Bickl, A., Schwarzkopf, L., Sedlacek, L., Linke, F., Seitz, N. N., & Kraus, L. (2020, Juni). Arbeitsgruppe: Landestelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG am IFT). Interne Montagskonferenz des IFT, München.
2019
Nutzung von Spielersperren und Optimierungsbedarf der gesetzlichen Regelungen
20.5.2019, fdr-Kongress, Frankfurt a. M.
Loy, J.1; Sedlacek, L. 1, Grüne B.²; Braun B.1; Kraus L.1,3.4
1 IFT Institut für Therapieforschung, München
2 Klinik für Palliativmedizin, Ludwig-Maximilians-universität München, 80539 München
3 Department of Public Health Sciences, Stockholm University, SE-106 91 Stockholm, Sweden
4 Institute of Psychology, ELTE, Eötvös-Loránd-Universität, 1053 Budapest, Hungary
Einleitung: Die exzessive Nutzung von Glücksspielen ist häufig mit schwerwiegenden negativen Konsequenzen verbunden (Fong, 2005; Bühringer et al., 2013; Shaw et al., 2007; Fiedler, 2014). Aus diesem Grund sind Maßnahmen des Spielerschutzes notwendig. Eine effektive Maßnahme stellt die Spielersperre dar, welche es ermöglicht, Spielerinnen und Spieler vom Glücksspiel auszuschließen. Die in Deutschland auf Länderebene geregelten Bestimmungen zur Spielersperre unterscheiden sich je nach Bundesland stark, lediglich für das staatliche Glücksspiel gibt es ein bundesweit einheitliches Sperrsystem. Trotz erwiesener Wirksamkeit ist die Inanspruchnahme der Selbst- und Fremdsperre gering. Um das Potenzial der Maßnahme auszuschöpfen und die Nutzungszahlen zu erhöhen, ist Wissen über notwendige Veränderungen am System sowie über Personen mit Glücksspielproblematik in Hinblick auf die Sperre notwendig.
Methodik: Zunächst wird ein Überblick über die Gesetzesgrundlage von Spielersperren in Deutschland gegeben. Dazu werden der Glücksspielstaatsvertrag, der Glücksspieländerungsstaatsvertrag sowie die Ausführungsgesetze aller Bundesländer nach Bestimmungen zu Spielersperren analysiert. Zudem wird eine Literaturrecherche zu Spielercharakteristika gesperrter Spielerinnen und Spieler einschließlich deren Ziele, Motive und Hindernisse in Verbindung mit der Sperre vorgenommen. Darauf aufbauend wird eine derzeit laufende Studie vorgestellt, in der der Optimierungsbedarf der gesetzlichen Regelungen zu Spielersperren untersucht wird. Im Rahmen der Studie werden qualitative Interviews unter Einbeziehung aller am Prozess einer Spielesperre beteiligten Akteure geführt. Die Berücksichtigung der Perspektiven aller Beteiligten in der Studie ermöglicht es, hilfreiche und praktikable Maßnahmen zu identifizieren. Befragt werden. Glücksspielerinnen und Glücksspieler (gesperrte und ungesperrte) sowie Angehörige von Personen mit Glücksspielproblematik, Fachkräfte der Suchthilfe (beispielsweise Mitarbeitende aus Suchtberatungsstellen, Therapeuten) und Verantwortliche/Mitarbeitende der Spielbanken und Spielhallen.
Ergebnisse: Motive für die Beantragung einer Selbstsperre sind in erster Linie finanzielle Gründe, Kontrollverlust und Probleme in sozialen Beziehungen. Zentrale Barrieren sind die eingeschränkte Möglichkeit der Entsperrung, strukturelle Probleme und Scham. Die Spielersperre für das staatliche Glücksspiel ist bundesweit einheitlich geregelt, die Einhaltung von Sperren durch Einlasskontrollen gewährleistet. Eine Entsperrung für das staatliche Glücksspiel ist nur sehr schwer möglich. Dies dient einerseits dem Spielerschutz, erhöht andererseits jedoch die Hürde, eine Sperre in Anspruch zu nehmen. Problematisch ist ferner der Sperrvorgang, da eine persönliche Sperrung vor Ort notwendig ist. Dies stellt für die Betroffenen aufgrund von Scham eine hohe Hürde dar. Zudem kann das Aufsuchen der Spielstätte mit der Sperrabsicht ein Auslöser für erneutes Spielen sein. Für die Umsetzung der Spielersperre für das gewerbliche Glücksspiel bestehen in Deutschland derzeit keine einheitlichen gesetzlichen Regelungen. Da für Spielhallen kein übergreifendes Sperrsystem existiert, haben Spielerinnen und Spieler in den meisten Bundesländern auch bei Vorliegen einer Spielersperre für das staatliche Glücksspiel die Möglichkeit, auf das gewerbliche Glücksspiel auszuweichen. Aufgrund der fehlenden Verpflichtung für Spielhallen in Bayern, eine Sperre anzubieten, ist eine Sperre nur sehr begrenzt möglich. Sofern eine Sperre angeboten wird, muss sie in der Regel für jede Spielstätte einzeln durchgeführt werden. Die Regelungen zu Sperrdauer und Entsperrung sind dabei uneinheitlich und teilweise lückenhaft. Aufgrund von fehlenden Einlasskontrollen ist das Spielen trotz Sperre häufig möglich. Insgesamt besteht Verbesserungsbedarf hinsichtlich der Regelungen zu Spielersperren für das gewerbliche Glücksspiel.
Schlussfolgerung: Die Spielersperre ist ein wirksames Instrument, bedarf jedoch einer Optimierung. Zur Steigerung der Nutzung von Spielersperren müssen bestehende Barrieren reduziert werden. Hierzu sind strukturelle Verbesserungen an den gesetzlichen Regelungen und der Organisation von Spielersperren sowie der Entsperrung notwendig. Insbesondere ist es notwendig, die rechtliche Grundlage eines übergreifenden Sperrsystems für das staatliche sowie das gewerbliche Glücksspiel zu schaffen.
Literatur
Bühringer, G., Braun, B., Kräplin, A., Neumann, M., & Sleczka, P. (2013). Gambling – two sides of the same coin: recreational activity and public health problem. Dresden, München: ALICE RAP Policy Paper Series-Policy Brief 2.
Fiedler, I. (2014). Evaluierung des Sperrsystems in deutschen Spielbanken. Hamburg: Universität Hamburg.
Fong, T. W. (2005). The biopsychosocial consequences of pathological gambling. Psychiatry (Edgmont), 2(3), 22 – 30.
Shaw, M. C., Forbush, K. T., Schlinder, J., Rosenman, E., & Black, D. W. (2007). The effect of pathological gambling on families, marriages, and children. CNS Spectrums, 12(8), 615 – 622.
2018
Deutscher Suchtkongress 2018, Hamburg, 17. - 19. September
Bettina Grüne1, Johanna Loy1, Ludwig Kraus1,2,3 & Barbara Braun1
1 IFT Institut für Therapieforschung, München
2 Department of Public Health Sciences, Stockholm University, Stockholm
3 Institute of Psychology, ELTE Eötvös Loránd University, Budapest
Einleitung: In ambulanten Suchthilfeeinrichtungen steigt die Zahl der Klientinnen und Klienten mit Glücksspielproblemen (Braun et al. 2013; Meyer 2016). Die Nachfrage nach ambulanter Beratung bzw. Behandlung ist größer als nach stationärer Behandlung. Allerdings fehlen Erkenntnisse über die langfristige Entwicklung von Personen mit Glücksspielproblemen, die in ambulanten Suchthilfeeinrichtungen betreut wurden.
Methode: Die Analysen erfolgten auf Basis der Daten der Katamnese Studie zu Beratung und Behandlung bei Glücksspielproblemen, einer naturalistischen prospektiven Verlaufsstudie. Die Stichprobe umfasste zu Baseline n=149, zur 6-Monats- n=109 und zur 24-Monats-Nachbefragung n=97 Personen aus 22 ambulanten Suchthilfeeinrichtungen in Bayern. Neben deskriptiven Analysen wurden zur Ermittlung von Gruppenunterschieden der Friedman-Test und der Wilkoxon-Test durchgeführt. Die Längsschnittanalysen zur Bestimmung von Veränderungen des Spielverhaltens und der Glücksspielproblematik wurden ausschließlich auf die Gruppe der Responder bezogen.
Ergebnisse: Unter den Studienteilnehmer/-innen waren 87% männlich, 24% arbeitslos und 32% hatten einen Migrationshintergrund. Das Durchschnittsalter betrug 36 Jahre. Etwa zwei Drittel präferierten das Spielen an Geldspielautomaten in Spielhallen. Zu Studienbeginn erfüllten 97% die Kriterien für eine Störung durch Glücksspielen; 6 Monate später erfüllten 54% und 12 Monate später 59% die Kriterien für eine Störung durch Glücksspielen. Die Studienteilnehmer/-innen reduzierten ihre Spielfrequenz sowie ihre Spieldauer zwischen Studienbeginn und der 6-Monats-Nachbefragung. 12 Monate später blieben die Veränderungen weitgehend stabil. Etwa 40% waren zur 6-Monats- und 12-Monats-Nachbefragung spielfrei.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass Personen mit Glücksspielproblemen in der ambulanten Beratung und Behandlung eine hohe Problembelastung aufweisen. 6 Monate nach Betreuungsbeginn konnte die untersuchte Klientel sowohl die Spielfrequenz und Spieldauer als auch die Symptomschwere erheblich reduzieren. Die Ergebnisse geben Hinweise auf die Wirksamkeit ambulanter Beratung bzw. Behandlung für Personen mit Glücksspielproblemen.
Literatur:
Braun B, Ludwig M, Kraus L, Kroher M & Bühringer G (2013). Ambulante Suchthilfe für Pathologische Glücksspieler in Bayern: Passung zwischen Behandlungsbedarf und –angebot, Suchttherapie, 14, 37-45.
Meyer, G. (2016). Glücksspiel – Zahlen und Fakten. In Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (Hrsg.), Jahrbuch Sucht 2016 (S. 126-144). Lengerich: Pabst Science Publishers.
Gesetzliche Regelungen von Spielersperren in Deutschland und internationaler Forschungsstand zur Nutzung
Loy, J.1; Grüne B.1; Braun B.1; Kraus L.1,2.3
1: IFT Institut für Therapieforschung, München
2: Department of Public Health Sciences, Stockholm University, SE-106 91 Stockholm, Sweden
3: Institute of Psychology, ELTE, Eötvös-Loránd-Universität, 1053 Budapest, Hungary
Einleitung: Die exzessive Nutzung von Glücksspielen ist häufig mit schwerwiegenden negativen Konsequenzen verbunden (Fong, 2005; Bühringer et al., 2013; Shaw et al., 2007; Fiedler, 2014). Aus diesem Grund sind Maßnahmen des Spielerschutzes notwendig. Eine effektive Maßnahme stellt die Spielersperre dar, welche es ermöglicht, Spielerinnen und Spieler vom Glücksspiel auszuschließen. Die in Deutschland auf Länderebene geregelten Bestimmungen zur Spielersperre unterscheiden sich je nach Bundesland stark, lediglich für das staatliche Glücksspiel gibt es ein bundesweites Sperrsystem.
Trotz erwiesener Wirksamkeit ist die Inanspruchnahme der Selbst- und Fremdsperre gering. Um das Potenzial der Maßnahme auszuschöpfen und die Nutzungszahlen zu erhöhen, ist Wissen über Personen mit Glücksspielproblematik in Hinblick auf die Sperre notwendig.
Methodik: Zunächst wird ein Überblick über die Gesetzesgrundlage von Spielersperren in Deutschland gegeben. Dazu werden der Glücksspielstaatsvertrag, der Glücksspieländerungsstaatsvertrag sowie die Ausführungsgesetze aller Bundesländer nach Bestimmungen zu Spielersperren analysiert. Darauf aufbauend wird eine Literaturrecherche zu Spielercharakteristika gesperrter Spielerinnen und Spieler einschließlich deren Ziele, Motive und Hindernisse in Verbindung mit der Sperre vorgenommen.
Ergebnisse: In Deutschland bestehen derzeit keine einheitlichen gesetzlichen Regelungen für die Umsetzung der Spielersperre. Da es für Spielhallen kein übergreifendes Sperrsystem besteht, haben Spielerinnen und Spieler in den meisten Bundesländern trotz Spielersperre die Möglichkeit, auf das gewerbliche Glücksspiel auszuweichen.
Motive: finanzielle Gründe, Kontrollverlust, Probleme in sozialen Beziehungen
Zentrale Barrieren: Entsperrung, strukturelle Probleme
Schlussfolgerung:
Spielersperre wirksames Instrument, bedarf jedoch einer Optimierung. Es bestehen jedoch noch Forschungslücken. Hier besteht Bedarf für qualitative Untersuchungen, um ein tieferes Verständnis der Motive und Barrieren bei der Sperre zu erlangen à Vorstellung qualitativer Studie
Zur Steigerung der Nutzung von Spielersperren müssen bestehende Barrieren reduziert werden. Hierzu sind strukturelle Verbesserungen an den gesetzlichen Regelungen und der Organisation von Spielersperren sowie der Entsperrung notwendig. Insbesondere ist es notwendig, die rechtliche Grundlage eines übergreifenden Sperrsystems für das staatliche sowie das gewerbliche Glücksspiel zu schaffen.
Literatur:
Bühringer, G., Braun, B., Kräplin, A., Neumann, M., & Sleczka, P. (2013). Gambling – two sides of the same coin: recreational activity and public health problem. Dresden, München: ALICE RAP Policy Paper Series-Policy Brief 2.
Fiedler, I. (2014). Evaluierung des Sperrsystems in deutschen Spielbanken. Hamburg: Universität Hamburg.
Fong, T. W. (2005). The biopsychosocial consequences of pathological gambling. Psychiatry (Edgmont), 2(3), 22 – 30.
Shaw, M. C., Forbush, K. T., Schlinder, J., Rosenman, E., & Black, D. W. (2007). The effect of pathological gambling on families, marriages, and children. CNS Spectrums, 12(8), 615 – 622.
Loy, J. K., Grüne, B., Braun, B., Samuelsson, E. & Kraus, L. (2018, May). Help-seeking of problem gamblers: a narrative review. Presentation, 21st Conference of the European Association of Substance Abuse Research (EASAR), Vienna, Austria.
Background: Research shows low rates of help-seeking among problem gamblers. Identifying reasons for and barriers to seeking help is essential for a better understanding of gamblers’ treatment utilisation and thus for an improvement of help supply and an increase in help-seeking. The present study examines the proportion of gamblers taking up help in general – differentiated by varying types of help. Moreover, it focuses on reviewing the evidence relating to motivators for and barriers to seeking help by problem gamblers.
Method: The databases Medline, PsycInfo, and PubMed were searched for English and German-language studies published between 2000 and 2017. Furthermore relevant references of included studies were analysed. For a solid and in-depth analysis both, quantitative and qualitative studies were examined.
Results: The proportion of problem gamblers seeking help was less than 10% in most studies. Problem severity was found positively associated with treatment attendance. Financial issues, negative emotions and crises were identified as main motives for seeking treatment. Main barriers to seeking treatment were shame, problem denial and lack of treatment availability. The results were similar across the examined studies.
Conclusion: Low rates of treatment utilisation by problem gamblers strongly indicate that treatment providers and the society should strive to eliminate structural barriers that hinder gamblers to seek help. To better match problem gamblers´ needs, low-threshold early intervention, increasing knowledge of treatment options and efforts to reduce stigmatisation are important strategies to enhance access to help offers.
Loy, K. J., Braun, B., Grüne, B., Samuelsson, E., & Kraus, L. (2018, April). Help-seeking of problem gamblers: a narrative review. Presentation, 5th International Conference on Behavioral Addictions ICBA 2018, Cologne, Germany.
Background: Research shows low rates of help-seeking among problem gamblers. Identifying reasons for and barriers to seeking help is essential for a better understanding of gamblers’ treatment utilisation and thus for an improvement of help supply and an increase in help-seeking. The present study examines the proportion of gamblers taking up help in general – differentiated by varying types of help. Moreover, it focuses on reviewing the evidence relating to motivators for and barriers to seeking help by problem gamblers.
Method: The databases Medline, PsycInfo, and PubMed were searched for English and German-language studies published between 2000 and 2017. Furthermore relevant references of included studies were analysed. For a solid and in-depth analysis both, quantitative and qualitative studies were examined.
Results: In total, the review includes 29 studies. Results will contain a summary of help-seeking prevalence among gamblers. Furthermore, barriers to and motivators for help-seeking will be presented, including a comparison of help-seekers to non-help-seekers.
Conclusion: Help-seeking behaviour is – both in practice and in research – a topic of high importance. The narrative review will serve as a basis for deriving practical implications. This might be helpful in order to encourage gamblers to take up help.
Motka, F., Grüne, B., Sleczka, P., Braun, B., Cisneros Örnberg, J., & Kraus, L. (2018, April). Who uses self-exclusion to regulate problem gambling? A systematic literature review. Presentation, 5th International Conference on Behavioral Addictions ICBA 2018, Cologne, Germany.
Self-exclusion programs are a widespread harm reduction measure for problem gambling behaviour. However, self-exclusion is insufficiently used. In order to exploit the full potential of self-exclusion as an intervention as well as a prevention measure, knowledge about self-excluders, (i.e. their characteristics and motives), and on barriers to self-exclusion is required. This review describes sociodemographic features of self-excluders, characteristics of gambling behaviour and motives for initiating self-exclusion from terrestrial and online gambling. Moreover, it analyses circumstances surrounding further professional help and barriers to self-exclusion. The reviewed literature indicates that online and terrestrial self-excluders differ in sociodemographic features, motivations for self-exclusion, gambling and help seeking behaviour. Self-exclusion was mainly internally motivated, (e.g. financially motivated), and was used as an intervention measure to regulate gambling behaviour and reduce further negative consequences rather than for early prevention. Self-exclusion programs seem to work as a measure of self-regulation due to their potential to compensate for the lack of impulse control through external regulation. The use of self-exclusion as a preventive measure requires structural changes to existing self-exclusion programs by reducing barriers and enhancing their general attractiveness.
2017
Sleczka, P., Grüne, B., Kraus, L. & Braun, B. (2017, September). Glücksspielen und Geld: Der Einfluss individueller Einstellungen zu Geld auf das Spielverhalten junger Männer. Deutscher Suchtkongress 2017, Lübeck.
Einleitung: Die inhaltliche Analyse der DSM-5 Diagnosekriterien für eine Störung durch Glücksspielen (GD) zeigt, dass die Thematik Geld bei vier von neun Kriterien eine Rolle spielt (American Psychiatric Association, 2013). Im Kontext des Glücksspielens kann Geld als primärer Motivator verstanden werden (Neighbors et al., 2002), welcher vor allem bei niederen Einkommensschichten gravierenden Einfluss auf das Spielverhalten haben kann (Tabri et al., 2015). Um Verluste auszugleichen, kann sich ein dringendes Bedürfnis zum Weiterspielen mit immer höheren Wetteinsätzen, das so genannte „Chasing“, entwickeln (APA, 2013). Folglich geht die Diagnose Störung durch Glücksspielen meist mit einer hohen Verschuldung der Betroffenen einher (Braun et al., 2013; Meyer, 2016). Die zentrale Rolle der Geldthematik bei Glücksspielenden ist bereits wohl etabliert. Ob sich auch zwischen spezifischen Spielergruppen Unterschiede in Bezug zur Einstellung zu Geld ergeben, soll durch die vorliegende Studie geklärt werden.
Methodik: Die Analysen erfolgten auf Basis einer Online-Studie zur Erfassung von Spielercharakteristika und Entwicklungen des Spielverhaltens bei 18- bis 25-jährigen Männern (Münchener Freizeit Studie), an der insgesamt n=2.739 Männer teilnahmen (Sleczka et al., 2016). Erhoben wurden unter anderem sozioökonomische Faktoren, Spielverhalten, Symptome von GD, Glücksspielmotive und die Einstellung zu Geld (Kurz-Fragebogen „Einstellung zu Geld“ mit drei Skalen: „Erfolg“, „Haushalten“, „Übel“; Sleczka et al., in Vorbereitung). Gruppenunterschiede in Bezug auf die Einstellung zu Geld zwischen den Gruppen „Kein-Glücksspielen“, „Unproblematisches-Glücksspielen“, „Problematisches-Glücksspielen“ und „Störung durch Glücksspielen“ wurden mittels Varianzanalysen untersucht. Zudem wurde eine Analyse von Zusammenhängen der Einstellung zu Geld zu anderen Variablen, z.B. Motive für Glücksspielen, vorgenommen.
Ergebnisse: Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass es signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Spielergruppen in Bezug auf die drei Skalen des Kurz-Fragebogens „Einstellung zu Geld“ gibt. Die Gruppen „Problematisches-Glücksspielen“ und „Störung durch Glücksspielen“ zeigten höhere Scores auf der Skala „Erfolg“ als die übrigen Spielergruppen. Außerdem wiesen sie niedrigere Werte auf der Skala „Haushalten“ auf als die Gruppen „Unproblematisches-“ oder „Kein-Glücksspielen“.
Schlussfolgerung: Offenbar geht ein problematisches oder pathologisches Glücksspielverhalten mit eher erfolgsorientierten Einstellungen zu Geld einher. Möglicherweise spiegelt sich darin die Hoffnung wider, dass Glücksspielen eine Option für sozioökonomischen Aufstieg sein könnte. Fraglich ist, ob verschiedene geldspezifische Einstellungsmerkmale für die Entwicklung einer Störung durch Glücksspielen eine Rolle spielen oder aber problematisches Glücksspielen selbst zu einer Einstellungsänderung zu Geld führt.
Literatur:
American Psychiatric Association. (2013). Diagnostic and statistical manual of mental disorders (5th ed.). Arlington, VA: American Psychiatric Publishing.
Braun, B., Ludwig, M., Kraus, L., Kroher, M. & Bühringer, G. (2013). Ambulante Suchthilfe für pathologische Glücksspieler in Bayern: Passung zwischen Behandlungsbedarf und -angebot. Suchttherapie 14: 37-45.
Meyer, G. (2016). Glücksspiel – Zahlen und Fakten. In Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.), Jahrbuch Sucht 2016 (S. 126-145). Lengerich: Pabst.
Neighbors, C., Lostutter, T. W., Cronce, J. M., & Larimer, M. E. (2002). Exploring college student gambling motivation. Journal of Gambling Studies, 18(4), 361-370.
Sleczka, P., Braun, B., Grüne, B., Bühringer, G., & Kraus, L. (2016). Proactive coping and gambling disorder among young men. Journal of Behavioral Addictions, 5(4), 639-648.
Sleczka, P., Winner, T., Grüne, B., Kraus, L., & Braun, B. (in Vorbereitung). Entwicklung eines Kurzfragebogens zur Einstellung zu Geld (EZG).
Tabri, N., Dupuis, D. R., Kim, H. S., & Wohl, M. J. (2015). Economic mobility moderates the effect of relative deprivation on financial gambling motives and disordered gambling. International Gambling Studies, 15(2), 309-323.
Grüne, B., Sleczka, P., Kraus, L. & Braun, B. (2017, Februar). Trajectories of gambling behaviour and gambling problems in outpatient care – Results from an ongoing study. 4th International Conference on Behavioral Addictions, Haifa.
Background and aims. In recent years, the number of gamblers seeking treatment is increasing in Germany (Braun et al. 2013, 2016; Meyer 2016). The demand for outpatient treatment is much higher than for inpatient treatment. However, little is known concerning the trajectories of gambling problems in gamblers seeking outpatient care. This study addresses this gap by analysing temporal changes in gambling behaviour and gambling problems using data from baseline (treatment initiation), 6-month and 12-month follow-up assessment.
Methods. Analyses are based on data from the Follow-up Study - Outpatient care of patients with gambling problems, a naturalistic study on the long-term development of gamblers seeking treatment. The sample consists of n=156 patients of 24 outpatient treatment centres in Bavaria, Germany. Follow-up data are still being collected, so far n=102 patients participated at 6-month follow-up and n=54 at 12-month follow-up. Longitudinal data analyses will be conducted to investigate temporal changes in gambling behaviour and gambling problems, and time spent with gambling, or number of (diagnostic-relevant) gambling related problems.
Results. At Baseline, about 88% of participants were male and mean age was 36 years. 98% qualified for a gambling disorder. About two thirds of patients preferred gambling on slot machines in street casinos and bars. Furthermore, 15% preferred online gambling and 11% preferred sport bets on- or offline, respectively. Preliminary results of longitudinal analyses will be presented.
Discussion and conclusion. The results will be discussed along with study design, methodology and international study results. Conclusions about the trajectories of gambling problems in a treatment seeking sample will be drawn.
Braun, B., Grüne, B., Slezcka, P. & Kraus, L. (2017, Februar). Readiness to change in gamblers seeking outpatient treatment. 4th International Conference on Behavioral Addictions, Haifa.
Background and aims. In addiction treatment, motivation to change and, consequently, motivational enhancement is a topic of high importance in research as well as practice. Motivational Interviewing (Miller & Rollnick, 2002) as the most popular approach incorporates the so called “Readiness Rulers”: three dimensions to subjectively assess importance, readiness and confidence to change. Especially for alcohol, tobacco and illicit drug users, characterizations with regard to their motivational profile and implications for treatment have been studied. Less is known about motivation to change in persons with gambling problems and its influence on treatment progress. Hence, aim of the study is to get insight into change motivation profiles in persons seeking help for gambling problems
Methods. Analyses are based on data from the Follow-up Study - Outpatient care of patients with gambling problems, a naturalistic study on the long-term development of gamblers seeking treatment. The sample consists of n=156 patients of 24 outpatient treatment centres in Bavaria, Germany. Follow-up data are still being collected, so far n=102 patients participated at 6-month follow-up and n=54 at 12-month follow-up. Amongst others, patients were asked about their importance, readiness and confidence to change on a 10-point scale. Using these variables a latent class analysis (LCA) to identify subgroups at baseline will be conducted.
Results. Patient groups differing by motivational profiles will be characterized with regard to sociodemographic, psychological and gambling-related characteristics, including preliminary results on follow-up data.
Discussion and conclusion. The examined sample of outpatients seeking treatment for gambling problems will be compared to treatment seeking patients suffering from other (substance-related) addictive disorders. This serves as base to derive implications for specifically tailored treatment offers for patients with gambling disorder, especially with regard to Motivational Interviewing and enhancement of motivation to change.
2016
Grüne, B., Sleczka, P., Kraus, L. & Braun, B. (2016, September). Gambling motives in gamblers seeking treatment and its association to gambling behaviour at 6 month follow-up. 11th European Conference of Gambling Studies and Policy Issues, Lisbon.
Background and aims. It has been shown that some constellations of motives to gamble are related to higher gambling involvement as well as more severe gambling problems. Less is known about the role of gambling motives among gamblers seeking treatment. With this study we address this topic by (1) identifying subgroups of gamblers seeking treatment based on gambling motives, (2) characterising these subgroups and (3) analysing if there are differences between these subgroups with regard to their gambling frequency and gambling problems between treatment initiation and 6-month follow-up.
Methods. Analyses are based on data from the Follow-up Study - Outpatient care of patients with gambling problems. Data are still being collected; so far the sample consists of n=102 participants (baseline) and n=52 (6-month follow-up) of 29 outpatient treatment centres in Bavaria, Germany. Latent class analyses will be conducted to identify subgroups of disordered gamblers based on their gambling motives. Analyses of variance will be conducted between subgroups of gamblers with regard to sociodemographic characteristics, gambling activity, gambling problems, etc. Using repeated measure analysis of variance subgroup differences in gambling frequency and gambling problems between baseline and 6-month follow-up assessment will be analysed.
Results. The study started in December 2014 and is still ongoing. Preliminary results will be presented.
Conclusions. The results will be discussed along with study design, methodology and international study results. Implications for further research and critical discussion with regard to possibilities and limitations of this approach in treatment will be discussed.
Junge Männer als Risikogruppe für Glücksspielprobleme. Ergebnisse aus der Münchener Freizeit Studie.
Sleczka, P., Grüne, B., Braun, B. & Kraus, L. (2016, Juni). Junge Männer als Risikogruppe für Glücksspielprobleme. Ergebnisse aus der Münchener Freizeit Studie. 17. Interdisziplinärer Kongress für Suchtmedizin, München
Hintergrund: Während Glücksspielen für die meisten Menschen eine Freizeitbeschäftigung ist, erleben einige erhebliche finanzielle und psychosoziale Probleme, die im Zusammenhang mit einer Störung durch Glücksspielen stehen (Überblick: Bühringer et al., 2013). Insbesondere junge männliche Erwachsene haben ein erhöhtes Risiko für Glückspielprobleme (Hayer, 2012; Meerkerk & Mheen, 2013). Kenntnisse spezifischer Risikofaktoren in dieser Gruppe sind für die Weiterentwicklung neuer und die Verbesserung bestehender präventiver Maßnahmen von zentraler Bedeutung.
Ziel: Das Ziel der Münchener Freizeit Studie (MFS) ist die Identifizierung spezifischer Faktoren, die mit Glücksspielproblemen bei jungen männlichen Erwachsenen assoziiert sind. Dabei wurden individuelle Faktoren des proaktiven Copings sowie die soziale Unterstützung untersucht.
Methode: Die seit Januar 2014 durchgeführte Münchener Freizeit Studie ist eine Langzeitstudie zur Erfassung von Spielercharakteristika und Entwicklungen des Spielverhaltens. Die Studie untersucht in einem quer- und längsschnittlich angelegten Studiendesign 18- bis 26-jährige junge Männer in München. Insgesamt nahmen 2.693 Personen an einer Querschnittbefragung teil. Mit Hilfe eines Screenings wurden 135 Teilnehmer, die regelmäßig an Glücksspielen teilnahmen bzw. Glücksspielprobleme aufwiesen, für Folgebefragungen ausgewählt. Die in Zusammenhang mit Glücksspielproblemen untersuchten Faktoren wurden mit dem Proactive Coping Inventory und dem ENRICHD Social Support Inventory gemessen.
Resultate: Insgesamt spielten 7,4% der Teilnehmer mindestens einmal pro Woche Glücksspiele, 5,0% erfüllen mindestens eines und 1,2% vier oder mehr diagnostische Kriterien für eine Störung durch Glücksspielen. Personen mit einer Störung durch Glücksspielen wiesen einen geringeren Grad präventiven Copings auf und hatten niedrigere Werte auf der Skala „Funktionaler Handlungsaufschub“. Präventives Coping moderierte den Zusammenhang zwischen sozialer Unterstützung und Glücksspielproblemen. Während die untersuchten Teilnehmer über positive soziale Unterstützung berichteten, war diese jedoch nur in der Gruppe mit hohem präventivem Coping mit weniger Glücksspielproblemen assoziiert.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass junge Männer mit Glücksspielproblemen das Auftreten von Stressoren weniger verhindern können und in Stresssituationen voreilig reagieren (geringer Handlungsaufschub). Proaktives Coping kann in professionellen Interventionen geübt werden und stellt somit einen potenziellen Ansatzpunkt für die Weiterentwicklung selektiver Präventionsmaßnahmen sowie des Behandlungsangebots dar.
Literatur:
American Psychiatric Association (2013). Diagnostic and statistical manual of mental disorders (5th ed.). Arlington, VA: American Psychiatric Publishing.
Bühringer G, Braun B, Kräplin A, Neumann M, Sleczka P (2013): Gambling- two sides of the same coin: recreational activity and public health problem. Dresden, München: ALICE RAP Policy Paper Series-Policy Brief 2.
Hayer T (2012): Jugendliche und glücksspielbezogene Probleme. Risikobedingungen, Entwicklungsmodelle und Implikationen für präventive Handlungsstrategien. Frankfurt/Main: Peter Lang.
Meerkerk GJ, Mheen D (2013): Short communication: A summarizing review in table form on risk factors/ determinants of harmful gambling. Rotterdam: IVO Rotterdam.
Grüne, B., Sleczka, P., Braun, B. & Kraus, L. (2016, Juni). Katamnese Studie zu Beratung und Behandlung bei Glücksspielproblemen: Stand der Versorgung und erste Ergebnisse. 17. Interdisziplinärer Kongress für Suchtmedizin, München
Hintergrund: In ambulanten Suchthilfeeinrichtungen steigt die Zahl der Klienten mit Glücksspielproblemen (Braun et al., 2014; Sleczka et al., 2014). Allerdings gibt es in Deutschland bislang nur sehr wenige allgemeingültige Leitlinien für die ambulante Versorgung von Personen mit Glücksspielproblemen. Zudem fehlen Erkenntnisse über die langfristige Entwicklung von Personen mit Glücksspielproblemen, die in ambulanten Suchthilfeeinrichtungen beraten oder behandelt wurden. Bisherige Studien beruhen auf Querschnittuntersuchungen oder konzentrieren sich auf die Behandlung von Personen mit Glücksspielproblemen in der stationären Versorgung.
Ziel: Ziel der Katamnese Studie ist es, den Verlauf von Glücksspielproblemen zu beschreiben und Erkenntnisse über Faktoren zu gewinnen, die mit dem Störungsverlauf und dem Behandlungsergebnis assoziiert sind. Hierzu zählen neben klientenbezogenen Faktoren auch beratungs-/behandlungs- und beraterbezogene Faktoren. Aus den Erkenntnissen der Katamnese Studie sollen Best-Practice Empfehlungen für die ambulante Beratung und Behandlung abgeleitet werden.
Methode: Die Katamnese Studie wurde im Dezember 2014 in 29 bayerischen Suchthilfeeinrichtungen implementiert und basiert auf einer Datenerfassung anhand (1) mehrfacher Klientenbefragungen, (2) einer Mitarbeiterbefragung und (3) der Dokumentation der Maßnahmen und des Beratungs- bzw. Behandlungsverlaufes. Die Studie befindet sich noch im Prozess der Datenerhebung. Es werden erste Ergebnisse der Klientenbefragung einer Stichprobe von n=78 Klientinnen und Klienten der Basiserhebung zum Zeitpunkt (t0) berichtet.
Resultate: Unter den Studienteilnehmer/innen sind 83% männlich, 27% arbeitslos und 35% haben einen Migrationshintergrund. Das Durchschnittsalter beträgt 36 Jahre. Die DSM-5 Kriterien für eine Störung durch Glücksspielen erfüllen 97%. In den letzten 12 Monaten haben 76% der Teilnehmer/innen an Geldspielautomaten gespielt, 26% beteiligten sich an Sportwetten in einer Annahmestelle und 19% an Sportwetten im Internet. Das Spielen an Geldspielautomaten ist die am häufigsten präferierte Spielform, gefolgt von Sportwetten und Kasinospielen im Internet. Für 35% der Teilnehmer/innen waren finanzielle Probleme und Schulden die schwerwiegendste Folge des Glücksspielens, 15% nannten Schuldgefühlen und Depressionen und 14% die Trennung von der Partnerin/ dem Partner oder den Verlust von Freunden.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass Personen mit Glücksspielproblemen in der ambulanten Beratung und Behandlung eine hohe Problembelastung aufweisen. Das Spielen an Geldspielautomaten unter hilfesuchenden Glücksspielern ist am meisten verbreitet, gefolgt von der Teilnahme an Sportwetten und Internet Kasinospielen. Dies verdeutlicht die Relevanz von Regulierungen und Interventionen im Bereich der Sportwetten und des Online Glücksspiels. Weiterhin verdeutlichen die Ergebnisse den Bedarf an Interventions- und Präventionsmaßnahmen für Personen mit beginnender/leichter Glücksspielsymptomatik. Auch diese müssen im Versorgungssystem Angebote finden können, die für sie ansprechend sind.
Literatur:
Braun B, Ludwig M, Kraus L, Kroher M & Bühringer G (2013). Ambulante Suchthilfe für Pathologische Glücksspieler in Bayern: Passung zwischen Behandlungsbedarf und –angebot, Suchttherapie, 14, 37-45
Braun B, Kraus L, Ludwig M & Sleczka P (2014). Pathologische Glücksspieler in der ambulanten Suchthilfe in Bayern: Trends 2001- 2012. München: IFT Institut für Therapieforschung.
Sleczka P, Braun B, Ludwig M & Kraus L (2014). Ambulante und stationäre Behandlung von pathologischen Glücksspielern: Entwicklung in Bayern 2006 - 2012. München: IFT Institut für Therapieforschung.
Kraus, L. (2016, Juni). Gesund oder krank: Problematisches und pathologisches Glücksspielen als Kontinuum? 7. Bayerischer Fachkongress Glücksspiel, München
Abstract
Die Auswirkungen des Glücksspielens auf das Individuum selbst, die Anderen und die Gesellschaft sind vielfältig. Die Betrachtung der negativen Folgen des Spielverhaltens konzentriert sich aber weitgehend auf die Hochrisikogruppe der Personen mit Glücksspielstörungen. Mit dem Präventionsparadoxon, das die Mehrheit der Probleme von denjenigen mit einem moderaten Gebraucht verursacht sieht und nicht von der Hochrisikogruppe, verlagert sich der Schwerpunkt der Betrachtung ähnlich wie beim Substanzkonsum auf die gesamte Bevölkerung und damit in Richtung einer Public Health Perspektive. Im Zusammenhang mit dem Glücksspielen spielen weniger körperliche als soziale Folgen wie beispielsweise Arbeitsplatzverlust, Probleme in der Familie, mit Freunden oder Nachbarn als Folge des Glücksspielens und den damit verbundenen Schulden eine Rolle. In jüngster Zeit und im Zuge des Erfolgs der Tabakprävention durch die Konzentration auf die Nichtraucher, finden in der Glücksspielforschung verstärkt auch Schäden an Dritten, d.h. an Angehörigen, Beachtung.
Die Änderung der diagnostischen Klassifizierung pathologischen Glücksspielens als Impuls-Kontrollstörung im DSM-IV hin zu einer Störung ohne Substanzbezug im DSM-5 brachten nicht nur eine Änderung hinsichtlich der Klassifizierung unter „Störungen im Zusammenhang mit psychotropen Substanzen und abhängigen Verhaltensweisen“ (Falkai & Wittchen, 2015). Der wesentliche Unterschied zum DSM-IV besteht darin, dass der DSM-5 eine eindimensionale Betrachtung der Störung durch Glücksspielen als Kontinuum vorsieht, die eine Einteilung der Störung hinsichtlich der Schwere erlaubt.
Ähnlich wie beim Substanzkonsum ist eine zunehmende Beschäftigung mit dem Verhalten selbst und seiner Intensität unabhängig von der Schwelle pathologischer Auffälligkeit wünschenswert. Die Frage, die sich stellte, ist, welches Spielverhalten unter welchen Umständen für wen risikoarm, riskant oder gefährlich ist. Eine Public Health Diskussion um Risiken würde die Betrachtung des Glücksspielverhaltens auch weitgehend von der symptom-orientierten Diagnostik psychischer Störungen entkoppeln.
Sleczka, P., Braun, B., Grüne, B., Bühringer, G. & Kraus, L. (2016, März). Gambling problems and the family. 3rd International Conference on Behavioural Addictions: Geneva.
Background and aims: Family is one of the main sources of emotional support and it can help the individual to prevent and cope with gambling problems (GP). The current study was conducted among young male adult gamblers and it investigates associations between concordance of values, the effectiveness of problem solving in the family and the GP.
Methods: Participants in an online study were n=91 (n=67 in 12-months follow-up) male gamblers recruited via a screening survey of n=2,853 adults aged 18 to 26 years in Munich, Germany. Regression analyses were conducted with non-planning impulsiveness and general psychological distress included as control variables.
Results: Lower concordance of values in the family was a significant predictor of GP at baseline assessment and twelve months later. The effectiveness of problem solving in the family was not directly associated with gambling problems but moderated the effect of the concordance of values.
Conclusions: Perceived concordance of familial values might reduce the concealment of gambling problems and facilitate help-seeking. Nonetheless, its benefits will be limited if the individual perceives his family as unable to effectively solve problems.
Sleczka, P (2016, Juni). Young Men Gambling: Factors Associated With Gambling Problems. Wissenschaftliches Kolloquium, Universität Hildesheim
Braun, B. (Juli, 2016). Pathologisches Glücksspielen: Störungstheorie, Epidemiologie. Inhouse-Seminar Katholischer Männerfürsorgeverein München e.V., München.
Kraus, L. (2016, Februar). Pathologisches Glücksspielen - Wer kommt in Behandlung und wer nicht? 6. Interdisziplinäres Forum zur Suchterkrankung, Grundlsee
2015
Grüne, B., Sleczka, P., Braun, B., Bühringer, G. & Kraus, L. (2015, November). Care and treatment system for subjects with pathological gambling in Germany. Presentation, 3rd Int. Conference on Pathological Gambling and Behavioural Addictions , Warsaw, Poland.
Around 0.5% of the German adult population meet screening criteria for pathological gambling. However, only a small number of possibly affected people seek professional care and treatment (about 10%). We first described the German in- and outpatient care system for affected subjects. Trends related to treatment utilization were presented. Moreover, challenges for the care of pathological gambling were discussed, e.g. high dropout rates. Finally, the design and preliminary baseline-data of an ongoing follow-up study were presented. The aim of our study is to describe and analyse (1) treatment process and outcome and (2) client-, treatment-, and therapist-related factors associated with treatment process and outcome; furthermore, we will develop best practice recommendation for outpatient treatment services. Results were discussed in the context of study design, methodology, care system and international study results.
Angehörige von suchtkranken Menschen sind auf vielfältige Weise von der Erkrankung mitbetroffen und leiden unter den Auswirkungen (Orford et al., 2010a). Dies gilt nicht nur für substanzbezogene Störungen, sondern auch für beispielsweise pathologisches Glücksspielen (Buchner et al., 2012). International wird zur Erfassung dieser Belastung häufig der Short Questionnaire for Family Members (affected by addiction, SQFM-AA) genutzt (Orford et al., 2010b). Dieser Fragebogen liegt sowohl in einer Version für Alkohol/Drogen als auch in einer glücksspielspezifischen Variante, dem SQFM-AA – Gambling, vor. Ziel war eine Übersetzung und Validierung dieses Instruments für den deutschsprachigen Raum, um die Datenerhebung in diesem Bereich zu vereinheitlichen und eine internationale Vergleichbarkeit zu ermöglichen.
Bühringer, G., Kotter, R. & Kräplin, A. (September, 2015). Prevention of Gambling Disorders: Implications for Consumer Protection from ALICE RAP. 12th Meeting of the Group of Experts on Gambling Services,18 September 2015, Brussels
Grüne, B., Sleczka, P., Braun, B., Bühringer, G. & Kraus, L. (2015, September). Katamnese Studie zu Beratung und Behandlung von Glücksspielproblemen – Design und erste Ergebnisse der MitarbeiterInnen-Befragung. Deutscher Suchtkongress: Hamburg
Einleitung: In ambulanten Suchthilfeeinrichtungen steigt die Zahl der Klienten mit Glücksspielproblemen (Braun et al., 2014, Sleczka et al., 2014, Meyer 2014). So hat sich die durchschnittliche Anzahl betreuter Glücksspieler von 3,2 im Jahr 2000 auf 14,7 im Jahr 2012 erhöht (Meyer 2014). Allerdings gibt es in Deutschland nur sehr wenige allgemeingültige Leitlinien für die ambulante Versorgung von Personen mit Glücksspielproblemen (Braun et al. 2013), sodass Unterschiede hinsichtlich der Inhalte und angewandten Methoden innerhalb der Beratung/ Behandlung zu erwarten sind. Nur wenige Studien untersuchten die ambulante Beratung/Behandlung von Personen mit Glücksspielproblemen prospektiv (vgl. Ramos-Grille et al. 2013). Für die Weiterentwicklung der ambulanten Versorgungsstrukturen ist es wichtig, Erkenntnisse über Faktoren zu gewinnen, die mit dem Störungsverlauf und Behandlungsergebnis assoziiert sind. Hierzu zählen neben klientenbezogenen Faktoren auch beratungs-/behandlungs- und beraterbezogene Faktoren.
Methoden: Katamnese Studie an 29 ambulanten Suchthilfeeinrichtungen in Bayern. Auswertungen zu Beratungs-/Behandlungs- und Beratermerkmalen anhand einer Mitarbeiterbefragung mit einem Stichprobenumfang von n=45. Schriftliche Befragung zu Qualifikationen, Erfahrungen und Einstellungen sowie zu den Leistungen der Einrichtung.
Ergebnisse: Mitarbeiter ambulanter Suchthilfeeinrichtungen unterscheiden sich bezüglich Ihrer Qualifikationen und Erfahrungen in der Beratung/Behandlung von Personen mit Glücksspielproblemen. Die Mitarbeiter arbeiten durchschnittlich 6,6 Jahre (SD=5,9) in der Beratung von Glücksspielern und betreuten im Durchschnitt 109 Klienten (SD=154,7) mit Glücksspielproblemen. Zwei Drittel der Mitarbeiter sehen Unterschiede in der Beratung/Behandlung von Glücksspielern im Vergleich zu Personen mit substanzgebundenen Störungen. Als zentrale Unterschiede wurden u.a. eine höhere Abbruchquote, größere Schwierigkeiten eine therapeutische Beziehung aufzubauen, fehlende Krankheitseinsicht und erhebliche Auswirkungen auf die Existenz und das soziale Umfeld benannt.
Diskussion: Es bestehen große Unterschiede zwischen Mitarbeitern ambulanter Suchthilfereinrichtungen hinsichtlich ihrer Erfahrungen und Einstellungen in der Beratung/Behandlung von Personen mit Glücksspielproblemen. Außerdem bewertet die Mehrheit der Mitarbeiter die Beratung/Behandlung von Personen mit Glücksspielproblemen als schwierig. Es ist notwendig, den Einfluss von Berater- und Beratungs-/Behandlungsmerkmalen auf den Störungsverlauf und das Behandlungsergebnis zu untersuchen. Gemeinsam mit Erkenntnissen über klientenrelevante Einflussfaktoren auf den Störungsverlauf und das Behandlungsergebnis sollen Best-Practice-Empfehlungen für die ambulante Beratung und Behandlung von Personen mit Glücksspielproblemen entwickelt werden.
Sleczka, P., Gruene, B., Braun, B., Bühringer, G. & Kraus, L. (2015, Mai). Young men gambling: the role of family. Presentation, 18th Conference of the European Association of Substance Abuse Research, Bangor, Wales.
Background and aim: While gambling is a pleasurable free time activity for most individuals, some struggle with severe financial and psychosocial problems caused by gambling disorder (GD; overview: Bühringer et al., 2013). Young male adults are considered a risk group for the development of GD (e.g. Hayer, 2012; Meerkerk & Mheen, 2013). Knowledge of risk factors is of key importance for the development of preventive measures. Thus, the aim of the current study is to investigate factors associated with extensive, problem and disordered gambling among young male adults. Methods: 2.675 males aged 18-25 years from Munich, Germany participated in an online study on leisure time activities. Within this sample, individuals, who gamble frequently (n=175) were participated in a follow-up survey. Investigated factors included perceived social support, copying strategies, emotional self-control, gambling activities and symptoms of GD. Results: 7,4% of the participants gambled at least once a week, 5,0% fulfilled one or more and 1,2% five or more diagnostic criteria of GD. The results indicate a link between proactive copying, active self-control of emotions and problems with gambling. Furthermore, results indicate an association between GD and an experience of a “big win” at the beginning of gambling participation. No statistically significant association between GD and migration background or perceived social support was noticed. Conclusion: The results suggest that gambling problems might be a result of lack of other strategies to cope with negative emotions. Both, the statistically significant and non-significant results will be discussed.
Reframing Addictions: Is the Concept of “Heavy Use Over Time” also applicable to Gambling Disorders?
Kraus, L., (2015, März). Reframing Addictions: Is the Concept of “Heavy Use Over Time” also applicable to Gambling Disorders? Vortrag. 2nd International Conference on Behavioural Addictions: Budapest.
Recent changes in the concept of pathological gambling have led to the inclusion of “gambling disorder” into the category “substance-related and addictive disorders” in DSM-5 (Hasin et al., 2013). While the classification of pathological gambling as a disorder of impulse control in DSM-III implied an intrapersonal difficulty to control one’s actions, accumulating evidence suggested similarities to the phenomenon of substance use disorders (Petry et al., 2006). For instance, similarities between pathological gambling and substance use disorders in the neurological activation of the reward system (Reuter et al., 2005) or of specific symptoms such as craving and tolerance (Potenza et al., 2001) were reported. Similar developments can be observed with the classification of pathological Internet use, computer gaming, and use of social networks as addictive disorders (Kuss & Griffiths, 2012; Tao et al., 2010). These similarities with substance use disorders bring about the question of whether the recently proposed revision of the addiction concept mayas well be applied to the symptom oriented classification of gambling disorder (Rehm et al., 2013, 2014a, 2014b). To this end, the appropriateness of the application of the concept of “heavy use over time” to gambling under the category of “addictive disorders” will be discussed. The concept of “heavy use” in the context of substance use disorders was found to be more relevant from a public health perspective, better fitted the empirical data, and was argued to reduce stigmatization and help to better and earlier reach those in need for help.
Sleczka, P., Braun, B., Grüne, B., Kraus, L., & Bühringer, G. (2015, März). Young Men Gambling. The role of proactive coping. 2nd International Conference on Behavioural Addictions: Budapest.
Background and aim: While gambling is a pleasurable free time activity for most individuals, some struggle with severe financial and psychosocial problems caused by gambling disorder (GD; overview: Bühringer et al., 2013). Young male adults are considered a risk group for the development of GD (Hayer, 2012; Meerkerk & Mheen, 2013). Knowledge of risk factors is of key importance for the development of preventive measures. Thus, the aim of the current study is to investigate factors associated with extensive, problem and disordered gambling among young male adults. Methods: 2.580 males aged 18-25 from Munich, Germany participated in an online study on leisure time activities. Individuals, who frequently gamble were invited to participate in a follow-up survey. Investigated factors included perceived social support, copying strategies, emotional self-control, gambling activities and symptoms of GD. Results: 7,4% of the participants gambled at least once a week, 5,0% fulfiled one or more and 1,2% five or more diagnostic criteria of GD. The results indicate a link between proactive copying, active self-control of emotions and problems with gambling. Furthermore, results indicate an association between GD and an experience of a “big win” at the beginning of gambling participation. No statistically significant association between GD and migration background or perceived social support was noticed. Conclusion: The results suggest that gambling problems might be a result of lack of other strategies to cope with negative emotions. Both, the statistically significant and non-significant results will be discussed.
Bühringer, G., Neuman, M., Böhlke, N., Sleczka, P., Grüne, B., Kraus, L., & (2015, März). Changing gambling-related problems without formal help: The role of early self-recognition and recognition by significant others. Vortrag. 2nd International Conference on Behavioural Addictions: Budapest.
Background and aims: Current approaches for detecting gambling disorders focus on observations of problem gambling behaviour by providers. This presentation investigates the feasibility for early recognition of gambling problems by affected individuals themselves or by significant others (partner, friends, family, co-workers). We aimed to explore (1) early indicators of problem gambling; (2) the role of significant others and (3) the impact on self-change. Methods: (1) 32 in-depth qualitative interviews with treated and untreated individuals; (2) about 20 subjects from an ongoing Internet survey; (3) about 20 subjects from an ongoing treatment follow-up study. Results: Preliminary analyses suggest that self-recognition is mostly initiated by financial problems or experiences of loss of control. Significant others report emotional withdrawal and financial problems as main indicators. Concealment of gambling-related problems appears to be a major barrier for recognition by others. Partners are often the first to recognise problems whilst co-workers rarely notice gambling involvement at all. Responses by significant others ranged from supply of financial support to withdrawing such support. The impact of these reactions on reducing problem gambling behaviour will be presented. Conclusions: Results indicate that some affected individuals and significant others do recognize early indicators of problem gambling. Raising awareness of early symptoms and effective reactions by significant others may therefore be an additional strategy to prevent disordered gambling. More detailed analyses of such interactions and of the effectiveness of self-change and informal interventions by significant others are needed.
Grüne, B., Sleczka, P., Braun, B., Kraus, L., & Bühringer, G. (2015, März). Follow-up of outpatient gambling disorder treatment: design and first results. Vortrag. 2nd International Conference on Behavioural Addictions: Budapest.
Background and aims: People with gambling problems face financial, social and psychological problems (Lorains et al., 2011) and many are in need of professional treatment. But only general guidelines for outpatient treatment of gambling disorders are available in Germany (e.g., concerning setting and duration). As a consequence large variations of treatment implementation between facilities and therapists exist. Only a few studies investigated outpatient treatment of pathological gamblers prospectively. However, knowledge of factors associated with long-term treatment outcome is necessary for developing and improving outpatient treatment. Thus, the aim of our study is to examine client-, treatment-, and therapist-related factors associated with treatment outcome. Methods: A sample of 150 male and female gamblers who are in touch with an outpatient addiction care facility in Bavaria, Germany were invited consecutively through their therapist to participate in a prospective study on factors associated with treatment outcome. On the patient level, socio-economic factors, gambling activities, the presence of symptoms for a gambling disorder, morbidities, quality of life and treatment characteristics as well as process and outcome variables were covered; for the latter information was gathered also from therapists. A sample of approximately 40 therapists was invited to participate in a survey concerning facility and treatment characteristics and therapists’ experiences and attitudes. Results: The study started in December 2014 and is still ongoing; design and baseline preliminary data will be presented. These include descriptions of study participants and first results of the therapists’ survey. Conclusions: The results will be discussed along with study design, methodology and international study results.
Kraus, L., Sleczka, P., Grüne, B. & Bühringer, B. (2015, März). Online Glücksspielangebot Trends 2012-2015. Vortrag. Symposium Glücksspiel, Universität Hohenheim
Bühringer, G. (07.03. 2015). Addiction treatment services and research, research cooperation and training in Germany and Europe with a focus on gambling disorders. Vortrag. Seoul, Korea.
2014
Bühringer, G., Neumann, M., Kräplin, A., Sleczka, P., Forberger, S., Grüne, B. & Kraus, L. (2014, November). Glücksspielen: Warum wird aus einem Freizeitspaß eine psychische Störung? Vortrag. 5. Veranstaltung der Vortragsreihe 2014 der Bayerischen Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen, Augsburg.
Sleczka, P. Braun, B., Kraus, L., Bühringer, B. & Grüne, B. (2014, September). Young men gambling: what and why? Munich Leisure Time Study. Poster Präsentation, Konferenz der European Association for the Study of Gambling (EASAG). Helsinki
Background and aim: While the significant majority of the adult population gambles without problems, some individuals struggle with severe financial and psychosocial problems caused by gambling disorder (GD; overview: Bühringer et al., 2013). Young male adults are considered a risk group for the development of GD (Hayer, 2012; Meerkerk & Mheen, 2013). Knowledge of risk factors is of key importance for the development of preventive measures. Thus, the aim of the current study is to investigate factors associated with extensive, problem and gambling disorder among young male adults. Methods: 2.634 males aged 18-25 from Munich, Germany participated in then Munich Leisure Time Study, an online study on gambling activities. Investigated factors included socioeconomic factors, gambling activities, symptoms of GD, attitudes towards money and leisure activities. Results: 7,4% of the participants gambled at least once a week, 5,0% fulfiled one or more and 1,2% five or more diagnostic criteria of GD. The results indicate a link between proactive copying, active self-control of emotions and problems with gambling. Furthermore, results indicate an association between GD and an experience of a “big win” at the beginning of gambling participation. No statistically significant association between GD and migration background or perceived social support was noticed. Conclusion: The rates of GD in the sample were elevated compared to the general population and similar to those previously reported in this age/sex group. The results suggest that gambling problems might be a result of lack of other strategies to cope with negative emotions. While frequent gambling is a stable predictor of gambling problems, the relation varies in regard to the gambling type.
Bühringer, G., Böhlke, N., Neumann, M. & Sleczka, P. (2014, September). Early identification and intervention by significant others: A further approach for indicative prevention of gambling disorders. Vortrag, Konferenz der European Association for the Study of Gambling (EASG). Helsinki
Bühringer, G., Böhlke, N., Neumann, M. & Sleczka, P. (2014, September). Early identification and intervention by significant others: A further approach for indicative prevention of gambling disorders. Vortrag, Konferenz der European Association for the Study of Gambling (EASG). Helsinki
Background and aims: Given the large number of gambling subjects in the general population and the relatively low prevalence of gambling disorders, selective and indicated prevention is seen as the method of choice to prevent harm. Current strategies are based on (1) observation of critical gambling behavior by venue staff of land-based gambling and (2) monitoring of data on early problem gambling markers in interactive gambling. This presentation focuses on a possible third preventive strategy: early detection and motivational interventions by significant others (friends, family, colleagues), including early self-recognition and self-change. For this pilot study we aimed to better understand processes and factors involved. Methods: Literature review and 30 in-depth qualitative interviews with gambling subjects. Outcome: After introducing the theoretical concept, we will provide the current (very limited) evidence from the literature and present first interview results. Preliminary analyses suggest that subjects and the social environment do recognize specific early problems (increase of stakes, excessive investment of time and money) and critical consequences (debts, lying, nervousness, aggressive behavior). These cases will be further explored to better understand the pathways for either successful correction or worsening of problem gambling. Conclusions for practice to enhance the spectrum of preventive actions and research needs will be discussed.
Sleczka, P. (2014, Juli). Gambling disorder: what is and why is it? Kurzer Vortrag, Amsterdam
Gambling disorder is considered a non-substance-related addiction disorder in the DSM-5and was classified as impulse control disorder in the DSM-IV. A DSM-based diagnosis is given when any four out of nine criteria for gambling disorder are fulfilled. These criteria include preoccupation with gambling, need to gamble with increasing amounts of money (tolerance), chasing losses and lying about the extent of own gambling. Most recent epidemiological studies estimate that gambling disorder can be diagnosed in approximately 0.3%-0.5% (12 months prevalence) of the general adult population in Germany. A further 0.1-2.2% of the population gambles in a potentially problematic way (fulfilling one to four DSM-IV criteria). Although, the prevalence of gambling disorder is relatively low, the issue remains important due to the severity of its consequences for the individual and his/her surroundings. Male adolescents and young adults, especially those with lower socioeconomic status, are recognized as the risk group for gambling disorder. While current reports identify the associations between gambling disorder and several individual factors, social factors still need investigation. The presentation will give a theoretical and methodological framework for the future development of a research project. The first goal of the project is related to the core concept of gambling disorder and how the criteria for gambling disorder can be applied to specific samples. Second goal is the identification of factors associated with gambling disorder in young adults and the assessment of their impact on gambling disorder (relative weight); the investigation of the relation of various factors (including moderating and mediating effects); and the longitudinal investigation of the temporal relation between risk factors and gambling disorder.
Sleczka, P., Braun, B., Kraus, L. & Bühringer, B., (2014, Mai). Munich Leisure-time Study; Factors associated with gambling in young male adults. Vortrag, Konferenz der European Association of Substance Abuse Research (EASAR). Lüneburg
Background and aim: While the gambling market is a highly lucrative business for the providers and the government (directly and via tax revenues; Meyer, 2012), some individuals struggle with severe financial and psychosocial problems caused by gambling disorder (DG; overview: Bühringer et al., 2013). Young male adults are considered a risk group for the development of DG (Hayer, 2012; Meerkerk & Mheen, 2013). Knowledge of risk factors is of key importance for the development of preventive measures. Thus, the aim of the current study is to investigate factors associated with extensive and problem or gambling disorder among young male adults. Methods: A representative sample of 25.000 males aged 18-25 from Munich, Germany was invited via landpost to participate in an online study on leisure time activities. Investigated factors included socioeconomic factors, gambling activities, symptoms of DG, attitudes towards money and other leisure activities. Results: While the study is still on-going, preliminary results will be presented. These include prevalence of DG in the described population, the relation between frequency of gambling and DG and the relation between early gambling experiences and current gambling involvement. Conclusion: The results will be discussed during the presentation along with methodological considerations.
Braun, B. (2014, Mai). Von der Erstvorstellung in den dauerhaften Kontakt – Ansätze zur Verbesserung der Haltequote in Beratung und Behandlung. Workshop, 5. Bayerischer Fachkongress Glücksspiel „Entwicklungen im Glücksspielbereich: Innovation im Fokus!?“. München
Der Workshop beinhaltet ein Impulsreferat zu Einflussfaktoren auf die Haltequote in Therapie und Beratung pathologischer Glücksspieler, in das neben internationaler Literatur auch Ergebnisse der bayerischen Versorgungsstudie eingehen. Hierbei wurden sowohl auf Klientenebene als auch auf Ebene der therapeutischen / beraterischen Maßnahmen Prädiktoren von Kontaktdauer und regulärer Beendigung analysiert. Basierend auf den vorgestellten Befunden werden in einer Diskussion mit den Workshop-Teilnehmern praktische Implikationen abgeleitet. Insbesondere steht die Entwicklung eines konkreten Vorgehens/Handlungsleitfadens für Erstkontakt und Verlauf anhand von Fallvignetten im Fokus, wobei u.a. übergeordnete Versorgungskonzepte (z.B. stepped-care) hinsichtlich ihrer konkreten Anwendung in der Praxis sowie spezifische Maßnahmen für die therapeutische und Beratungsarbeit herausgearbeitet und erprobt werden.
Sleczka, P. (2014, September). Gambling disorder: Current epidemiological knowledge. Vortrag, Seminar der European Graduate School in Addiction Research (ESADD). Dresden
Sleczka, P. (2014, Juni). Vorstellung und Diskussion der Forschungstätigkeiten der LSG in Rahmen des Promotionsvorhabens. Vortrag, Kolloquium der psychologischen Abteilung der Stiftungsuniversität Hildesheim. Hildesheim
Sleczka, P. (2014, April). Disordered Gambling: Diagnosis and associated factors.Vortrag, Seminar der European Graduate School in Addiction Research (ESADD). Dresden
2013
Sleczka, P., Piontek, D., Braun, B., Kraus, L. & Bühringer, G. (2013, September). Item Response Theory Analysen der DSM-IV Kriterien für pathologisches Glücksspielen in Deutschland. Vortrag, Deutscher Suchtkongress 2013, Bonn.
Einleitung: Nach DSM-IV wird pathologisches Glücksspielen (PG) diagnostiziert, wenn 5 von 10 Kriterien erfüllt sind. Während grundsätzlich alle Kriterien gleich gewichtet sind, gibt es Hinweise darauf, dass einige Kriterien häufiger als andere erfüllt werden und dass die Anzahl der positiv beantworteten Kriterien Aussagen über den Schweregrad der Störung zulässt. Zusätzlich ist es möglich, dass es bezüglich der Erfüllung von Kriterien Gruppenunterschiede gibt. Ziel der Studie ist ein Vergleich der DSM-IV Kriterien pathologischen Glücksspielens zwischen einer Stichprobe der deutschen Allgemeinbevölkerung und einer Gruppe von Geldautomatenspielern auf Basis der probabilistischen Testtheorie. Methode: Es werden Daten aus dem Epidemiologischen Suchtsurvey (ESA) 2009 und der Studie zur Evaluierung der Novelle der Spielverordnung (Spielerbefragung) genutzt. Die Stichproben umfassen n=110 (ESA 2009) und n=403 (Spielerbefragung) Personen, die mindestens ein DSM-IV Kriterium für PG erfüllen. Item Response Theory und Differential Item Functioning (DIF) Analysen werden angewendet, um das Muster positiv beantworteter Kriterien in beiden Gruppen zu untersuchen. Ergebnisse: Die Kriterien „Eingenommenheit“ und „Wiederaufnahme des Glücksspiels nach Geldverlusten“ werden bereits bei einem niedrigeren Schweregrad der Störung erfüllt. Demgegenüber werden die Kriterien „illegale Handlungen“ und „Hoffnung auf Bereitstellung von Geld“ erst bei einem höheren Schweregrad erfüllt. DIF Analysen weisen auf einen Item-Bias in den DSM-IV Kriterien (1., 2. und 6. Kriterium) hin. Der Informationsgehalt der DSM-IV Kriterien ist in der Allgemeinbevölkerung höher als in der Gruppe der Geldautomatenspieler. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Wahrscheinlichkeit, bestimmte diagnostische Kriterien bei gleicher Ausprägung der zugrunde liegenden Störung zu erfüllen, zwischen verschiedenen Stichproben unterscheidet. Die Implikationen dieses Befunds im Hinblick auf die Diagnostik von PG werden diskutiert.
Braun, B., Sleczka, P., Kraus, L. & Bühringer, G. (2013, September). Welche Glücksspieler sind online erreichbar? Eine vergleichende Charakterisierung. Poster Präsentation, Deutscher Sucht-kongress 2013, Bonn.
Hintergrund und Zielsetzung: Hilfsangebote werden durch problematische bzw. pathologische Glücksspieler (PrG) meist erst wahrgenommen, wenn gravierende Probleme vorliegen. Zur Erschließung neuer Wege der Erreichbarkeit, insbesondere für Maßnahmen der Frühintervention, ist das Internet erfolgsversprechend. Ziel ist die Prüfung der Erreichbarkeit von PrG über das Internet (Online-Studie) und eine vergleichende Charakterisierung von PrG aus den Settings Online-Studie, ambulante Suchthilfe und Allgemeinbevölkerung. Methode: Basierend auf einem Online-Selbsttest zur Glücksspielproblematik wurden Ausfüller mit mindestens einem erfüllten DSM-IV-Kriterium rekrutiert, über einen Online-Fragebogen Auskünfte zu Spielverhalten, soziodemographischen Variablen, psychischer Belastung, depressiven Symptomen und Substanzkonsum zu geben. Datenerhebung war von Juli 2012 bis März 2013. Die online erreichten PrG wurden mit PrG aus der Versorgungsstudie (Braun et al., 2013) und PrG aus dem Epidemiologischen Suchtsurvey 2006 und 2009 (Kraus & Baumeister, 2008; Kraus & Pabst, 2010) verglichen. Ergebnisse: Unter PrG (mindestens ein Kriterium) sind etwa 33% der Selbsttest-Ausfüller subklinisch pathologische Glücksspieler (SPG; 1-4 Kriterien) im Vergleich zu etwa 7% SPG im ambulanten Suchthilfesetting und etwa 85% SPG in der Bevölkerung. Weitere Vergleiche werden präsentiert. Diskussion: Das Internet eröffnet neue Erreichungswege für PrG, insbesondere auch für Personengruppen, die im traditionellen Suchthilfesystem unterrepräsentiert sind. Dies sollte in innovativen Hilfsangeboten resultieren.
Sleczka, P., Piontek, D., Kraus, L. & Braun, B. (2013, Mai). Application of item response theory in analysis of DSM IV criteria of pathological gambling. Vortrag, 16th Conference of the European Association of Substance Abuse Research (EASAR), Aeschi, Switzerland.
Background and aim: a DSM-IV based diagnosis of pathological gambling (PG) is given when any 5 out of 10 PG criteria are fulfilled. Although all criteria have an, arbitrary assumed, equal impact on the final diagnosis, previous research indicates that some criteria are generally more likely to be endorsed than others. The DSM-IV is used for the diagnosis of PG in Europe, as the ICD-10 provides only general description of the disorder. Further investigation on the performance of the DSM criteria in European population is nevertheless still required. The aim of the study is to describe the pattern of PG criteria endorsement. Methods: Item Response Theory is used to analyse the PG-criteria fulfilment in a representative sample of the German adult population. The analysis provides information on the probability of endorsing any criterion by a person with a certain level of pathology by placing individuals and items on the same scale. Furthermore criterion information function, which can be understood as the actual impact each criterion has on the severity of pathological gambling, will be investigated. Results: Findings suggest that whereas the criteria of ‘preoccupation with gambling’ and ‘chasing of losses’ are fulfilled at lower levels of pathology, the criteria of ‘relaying on support of others’ and ‘illegal acts’ are endorsed by persons with higher severity of PG. Conclusion: The results will be discussed in the context of existing knowledge and concerns about the cross-cultural validity of DSM.
Braun, B., Sleczka, P., Kraus, L. & Bühringer, G. (2013, March). Factors contributing to treatment retention and drop-out in pathological gamblers: Who ist going to stay? First International Conference on Behavioral Addictions, Budapest.
Background and aims: Pathological gamblers are known to often determine treatment prematurely. Evidence points to socio-demographic (Stewart & Brown, 1988; Grant, Kim & Kuskowski, 2004), gambling-related (Shaffer et al., 2005), psychosocial and treatment-related factors (Echeburua, Fernàndez-Montalvo & Báez, 2001) that contribute to treatment drop-out. This study aims at investigating these factors in predictive models of treatment retention and drop-out in pathological gambling (PG). Methods: From April 2009 to March 2011 outpatients (n=377) in addiction care facilities were examined.Socio-demographic (age, sex, marital status, nationality), gambling-related (gambling frequency, attended games, stakes/losses, debts, fulfilled PG DSM-IV-criteria), psychological (depressive symptoms, psychological distress, alcohol consumption) and treatment-related factors (symptom improvement, family support, former counseling/treatment, attending self-help groups, debt counseling, group therapy) were measured and used as predictors for number of contacts and treatment drop-out in linear and logistic stepwise regression, respectively. Results: Number of contacts was predicted by older age, improvement of PG symptoms, family support and group therapy (adj. R²=.35). Predictors of treatment drop-out were higher educational level, migration background, higher gambling frequency, higher psychological distress, and former counseling/treatment (Pseudo R²=.40). Conclusions: Treatment retention appears to be influenced by adjustable factors, namely treatment measures such as group therapy and inclusion of family members. Socio-demographic factors and indicators of psychological crisis seem to contribute to treatment drop-out. Implications for treatment of PG will be discussed.
Braun, B. (2013, Dezember). Zugang zum Hilfesystem – eine Herausforderung bei (pathologischen) Glücksspielern. Vortrag, 14. Präsentationsrunde wissenschaftlicher Forschungsprojekte. Vortrag, Interdisziplinäres Zentrum für Suchtforschung an der Julius Maximilian Universität Würzburg
Bühringer, G., Braun, B., Sleczka, P. & Kraus, L. (2013, Juni). Alle gleich - ähnlich - anders: zielgruppen- oder störungsspezifische Beratung und Behandlung pathologischer Glücks-spieler? 4. Bayerische Fachkongress Glücksspiel, München.
2012
Braun, B., Sassen, M., Kraus, L. & Bühringer, G. (2012, Oktober). Pathologische Glücksspieler: Wer sucht Hilfe, wer nicht? Vortrag, Deutscher Suchtkongress 2012, Berlin.
Zielsetzung: Die Inanspruchnahme von Hilfsangeboten durch Personen mit glücksspielbedingten Störungen ist relativ gering. Bisherige Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es zwischen pathologischen Glücksspielern (PGs) in Behandlung und PGs, die nicht in Behandlung sind, systematische Unterschiede bezüglich soziodemographischer Charakteristika, Spielverhalten und substanzbezogenen Komorbiditäten gibt. Die Identifikation von Charakteristika von PGs und subklinisch pathologischen Glücksspielern (SPGs, 1-4 DSM-IV-Kriterien), die eine geringere Inanspruchnahme von Hilfsangeboten vorhersagen, ist eine Voraussetzung, um Versorgungsangebote spezifisch zuschneiden zu können. Die Hypothese der Untersuchung ist, dass die oben genannten Variablen Prädiktoren des Behandlungsstatus sind. Methode: Eine Bevölkerungsstichprobe (n=7.623) mit PGs (n=25) und SPGs (n=87) ohne Behandlung und eine Stichprobe behandelter Spieler (Bayerische Versorgungsstichprobe; n=461; PGs: n=317; SPGs: n=22) werden verglichen. Eine Post-Stratifikations-Gewichtung der Versorgungsstichprobe soll die Repräsentativität für die in Deutschland behandelten Glücksspieler hinsichtlich Geschlecht, Alter, Nationaltität, Familienstand, Schulabschluss und Erwerbstätigkeit gewährleisten. Zudem werden die Stichproben nach dem Verhältnis von behandelten zu nicht-behandelten Glücksspielern gewichtet. Verschiedene Modelle zur Vorhersage des Behandlungsstatus werden mittels logistischer Regressionsanalysen mit den Prädiktoren (1) Soziodemographische Variablen, (2) Spielverhalten, (3) Pathologisches Glückspielen und (4) Substanzkonsum geprüft. Ergebnisse: Erste Ergebnisse werden präsentiert.
Braun, B., Sassen, M., Kraus, L. & Bühringer, G. (2012, May). Gamblers seeking treatment: Who does and who doesn´t? Lecture, 15th Conference of the European Association of Substance Abuse Research (EASAR), Nijkerk, Netherlands.
Aim: Identifying predictors of (not) seeking treatment in gamblers provides a base to tailor offers of health care services specifically for pathological gamblers (PGs) and subtreshold pathological gamblers (SPGs, 1-4 DSM-IV criteria) which are not likely to seek treatment. Evidence points to systematic differences between PGs in treatment compared to those not in treatment regarding socio-demographic characteristics, gambling behavior and comorbidities. These variables are hypothesized to predict treatment status. Method: A population sample (n=7,623) including PGs (n=25) and SPGs (n=87) without treatment and a sample of treated gamblers (Bavarian sample; n=461; PGs: n=317 PG; SPGs: n=22) were used. In the Bavarian sample a post-stratification weighting procedure was applied in order to ensure representativeness of gender, age, nationality, marital status, education attainment and employment status according to treated PGs in Germany. Logistic regression analyses were employed to predict treatment status by socio-demographic variables, gambling behavior, pathological gambling and substance use. Results: First results will be presented.
Kraus, L., Sleczka, P., Braun, B. & Bühringer, G. (2012, Oktober). Pathologische Glücksspieler: Welche Relevanz haben komorbide Störungen? Vortrag, 3. Bayerischer Fachkongress Glücksspiel: Pathologisches Glücksspielen & komorbide Störungen, München.
Ludwig, M., Kraus, L., Braun, B., Müller, S. & Bühringer, G. (2012, September). Has gambling changed after major amendments of gambling regulations in Germany? A propensity score analysis. Vortrag, 9th European Conference on Gambling Studies and Policy Issues, Loutraki, Greece.
Bühringer, G., Kraus, L., Höhne, B., Küfner, H., Künzel, J. & Ludwig, M. (2012, September). Evaluation of the 5th Amendment of the German Gambling Ordinance. Lecture, 9th European Conference on Gambling Studies and Policy Issues, Loutraki, Greece.
Kraus, L. & Bühringer, G. (2012, Mai). Staatsvertrag zum Glücksspielwesen in Deutschland. Auswirkungen der Öffnung des Internets. Vortrag, Workshop „Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages", Staatsministerium des Innern, München.
Kraus, L. (2012, Mai). Staatsvertrag zum Glücksspielwesen in Deutschland. Gewerbliches Spiel. Vortrag, Workshop „Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages", Staatsministerium des Innern, München.
Braun, B. (2012, März). Versorgung pathologischer Glücksspieler in Bayern: Möglichkeiten und Grenzen für eine hoch belastete Klientel. Vortrag, Fachtagung: Differentielle Aspekte der Behandlung pathologischer Glücksspieler, AHG Klinik Wilhelmsheim.
Kraus, L. & Braun, B. (2012, Februar). Ambulante Suchthilfe für pathologische Glücksspieler in Bayern: Passung zwischen Behandlungsbedarf und -angebot. Vortrag, Fachtagung: Die Glücksspielsucht-Forschung der Bundesländer - wissenschaftliche Erkenntnisse für Prävention, Hilfe und Politik, Hamburg.
2011
Sassen, M., Kraus, L., Bühringer, G., Müller, S. & Braun, B. (2011, April). Changes in gambling participation and related harm after the implementation of the State Gambling Treaty in Germany. Vortrag, 14th Conference of the European Association of Substance Abuse Research (EASAR), Niederpöcking.
Aims: This study examines changes in gambling behavior (gambling in the past 12 months, weekly and multiple gambling), in participation in different kinds of gambling activities and in the prevalence of gambling-related harm (i.e., problem or pathological gambling,) in Germany before and after the implementation of the State Gambling Treaty (SGT; new gambling regulations) in 2008. Methods: Data came from the 2006 and 2009 German Epidemiological Survey of Substance Abuse (ESA). A propensity-score-matched subsample of n= 7,912 subjects between 18 and 64 years was used for the analysis. We employed logistic regression to examine changes in gambling behavior, participation in different gambling activities and gambling-related harm between survey years in the entire sample as well as in a sample of 12 month gamblers (n = 3,641). Results: No difference was found for 12 month gambling participation in 2009 as opposed to 2006, but weekly gambling declined and multiple gambling increased substantially in that time period. An increase was also noted for wagering on Internet card games and slot machines, whereas participation in class lottery decreased. Participation in sports betting declined in the total sample, but remained stable in the subsample of recent gamblers. No changes were found for gambling-related harm in either sample. Sensitivity analyses indicated good or perfect robustness for the results on gambling behavior and gambling-related harm in both samples. Stability of findings on participation in specific gambling activities varied depending on the kind of activity.
Braun, B., Sassen, M., Kraus, L. & Bühringer, G. (2011, April). Getting a hold of non-pathological gamblers: Which way to go? Vortrag, 14th Conference of the European Association of Substance Abuse Research (EASAR), Niederpöcking.
Background. Quite an extensive body of literature exists on risk and associated factors for the development of gambling as well as on early intervention and prevention measures. However, specific guidelines are lacking on how to reach non-pathological gamblers (NPG), i.e. gamblers with potential gambling-related harm below the threshold of pathology. Objective. The aim of our study is to elaborate different strategies of approaching NPG as well as establishing and maintaining contact in order to be able to provide selective and indicated measures of prevention. Method. Based on a literature search and expert interviews, a framework on how to reach NPG is proposed comprising (1) means of communication, (2) target groups to address, and (3) steps of approach including both recruiting, i.e. a) recognition and b) motivation of NPG, as well as preventing, i.e. application of selective and indicative prevention measures. With regard to recognition of NPG, all proposed target groups, NPG themselves, important others, gambling service providers, and bank employees are addressed. The aim of motivating NPG to reflect on and potentially change their gambling behaviour is based on social marketing. Within this concept, differential needs and functionalities of gambling have to be identified and addressed by motivating messages. Concerning preventing, possible selective and indicative prevention measures are being suggested. A practical example of applying the heuristic framework is presented. It will be enhanced in the future to allow for a pilot trial testing different strategies to approach NPG. Expected Results. Considering differential needs and functionalities of gambling as well as presenting low threshold, e.g. online, offers for NPG seems to be a promising way in getting a hold of NPG which is a necessary prerequisite in order to implement selective and indicative prevention measures.
Braun, B., Sassen, M., Kraus, L. & Bühringer, G. (2011, Juli). Prävention bei nicht-pathologischen Glücksspielern: Eine Frage der Erreichbarkeit. Poster Präsentation, 2. Bayerischer Fachkongress Glücksspiel "Forschung trifft Praxis", München.
Sassen, M., Kraus, L. & Bühringer, G. (2011, Juli). Beitrag der Psychologischen Psychotherapeuten zur Behandlung pathologischer Glücksspieler: Ergebnisse einer Pilotstudie in Bayern. Poster Präsentation, 2. Bayerischer Fachkongress Glücksspiel "Forschung trifft Praxis", München.
Kraus, L., Bühringer, G., Kroher, M. & Sassen, M. (2011, Februar). Studie zur Versorgungslage pathologischer Glücksspieler in Bayern: Wer nimmt Hilfe in Anspruch? Vortrag, Kompetenznetzwerktreffen, Nürnberg.
bis 2010
Kroher, M. & Sassen, M. (2009, September). Versorgung pathologischer Glücksspieler in Bayern: Wer nimmt Hilfe in Anspruch?Poster Präsentation, 2. Deutscher Suchtkongress, Köln.
Ziele: Aufgrund des Glücksspielstaatsvertrags ist Glücksspiel und besonders das pathologische Glücksspiel in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Viele ambulante Suchthilfeeinrichtungen verzeichnen seit 2008 einen Anstieg an Klienten mit Glücksspielproblemen. Aus diesem Grund wurde eine Studie entwickelt, welche Spielverhalten und Persönlichkeitsmerkmale von Glücksspielern erfasst, um Impulse zur Verbesserung der Versorgungssituation in ambulanten Suchthilfeeinrichtungen zu geben. Methodisches Vorgehen: Die Studie beginnt im April 2009 und umfasst ca. 500 Klienten, die eine von über 40 teilnehmenden ambulanten Suchthilfeeinrichtungen in Bayern aufsuchen. Alle Personen mit primär glücksspielbezogenen Problemen, die eine Beratung in Anspruch nehmen und zur Studienteilnahme bereit sind, werden in die Untersuchung aufgenommen. Die Erhebung der Daten erfolgt anhand eines Klientenfragebogens sowie der regulären Dokumentation durch den Deutschen Kerndatensatz. Der Fragebogen setzt sich dabei aus dem BDI, SKID, SCL-90-R sowie Fragen zum Glücksspielverhalten und daraus resultierenden Problemen zusammen. Ergebnisse: Das Studiendesign wird vorgestellt, ebenso werden erste Ergebnisse zu Klienten- und Einrichtungseigenschaften dargestellt und diskutiert. Ausblick: Die vorliegende Studie stellt deutschlandweit die erste systematische Untersuchung von Glücksspielern in ambulanter Suchtberatung dar.
Kraus, L., Pfeiffer-Gerschel, T., Bühringer, G., Taqi, Z., Sassen, M. & Kroher, M. (2008, Juni). Epidemiologie pathologischen Glücksspiels. Ein methodenkritischer Überblick. Vortrag, 1. Deutscher Suchtkongress, Mannheim.
Ziele: Auf der Grundlage einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung werden Schätzungen vorgenommen (1) für die „Bevölkerungsattraktivität“ von Glücksspielen und (2) die Prävalenz des Pathologischen Glücksspiels (PG) in Form von „Glücksspiel- und Bevölkerungsrisiken“. Methodik: Im Rahmen des Epidemiologischen Suchtsurveys 2006 wurden Daten zum Glücksspielen erhoben. Die Datenerhebung erfolgte als schriftliche Befragung bzw. telefonisches Interview (Mixed-Modus-Design). Die Stichprobe besteht aus 7.812 Respondenten im Alter zwischen 18 und 64 Jahren. Die Antwortrate beträgt 45%. Erfasst wurden Lebenszeit- und 12-Monats-Prävalenz, präferiertes Glücksspiel und die Diagnose Pathologisches Glücksspiel (DSM-IVTR). Ergebnisse: Mehr als zwei Drittel (71,5%) der 18- bis 64-jährigen Deutschen haben schon einmal gespielt, 49,4 % innerhalb der letzten 12 Monate. Bei der „Bevölkerungsattraktivität“ stehen die Spiele der Lottogruppe im Vordergrund (60,3%), mit Abstand folgen Lotterien, Sportwetten, Casinospiele, Geldspielautomaten und illegales Glücksspiel. Das höchste „Glücksspielrisiko“ zeigen Internetkartenspiele (7,0 %) und das kleine Spiel im Casino (6,7%), die geringste Gefährdung besteht durch Lotto/Toto/Keno (0,1%). Das „Bevölkerungsrisiko“ für Pathologisches Glücksspiel liegt bei knapp 0,2%, mit etwa gleich großen Anteilen für Sportwetten, Casinospiele und Geldspielautomaten (0,05-0,06%) sowie mit Abstand für Lottospiele (0,02%). Unter Berücksichtigung der Differentialdiagnose Manische Episode halbiert sich das Bevölkerungsrisiko (0,09%). Schlussfolgerungen: Die Prävalenz des Pathologischen Glücksspiels in Deutschland liegt für die erwachsene Bevölkerung im unteren Bereich europäischer Untersuchungen. Die Berücksichtigung von „Manie“ spielt für die Diagnose Pathologisches Glücksspiel eine wesentliche Rolle. Für präventive Maßnahmen sind die Unterschiede zwischen „Glücksspielrisiko“ und „Bevölkerungsrisiko“ von Bedeutung.
2010
Kroher, M., Kraus, L., Bühringer, G., Taqi, Z. & Sassen, M. (2010, September). Versorgung pathologischer Glücksspieler in Bayern: Wer nimmt Hilfe in Anspruch? Poster Präsentation, 3. Deutscher Suchtkongress, Tübingen.
Sassen, M., Kraus, L., Bühringer, G., Müller, S. & Kroher, M. (2010, September). Einfluss des Glücksspielstaatsvertrags auf das Glücksspielverhalten. Vortrag, 3. Deutscher Suchtkongress, Tübingen.
Bühringer, G., Kraus, L., Sassen, M., Kroher, M. & Taqi, Z. (2010, Juni). Pathologisches Glücksspielen - Eine Bestandsaufnahme aus epidemiologischer Sicht. Vortrag, Ambulant trifft Stationär, München.
Taqi, Z., Kroher, M., Sassen, M. & Kraus, L. (2010, Mai). Differences between pathological and problem gamblers with regard to gambling behavior and adverse psychological consequences. Vortrag, 13th conference of the European Association of Substance Abuse Research (EASAR), Bad Aussee, Österreich.
Kraus, L., Bühringer, G., Kroher, M., Sassen, M. & Taqi, Z. (2010, April). Pathologisches Glücksspielen - Eine Bestandsaufnahme aus epidemiologischer Perspektive. Vortrag, Fachtagung Spielsucht, Christian-Doppler-Klinik Salzburg, Österreich.
2009
Kroher, M. & Sassen, M. (2009, September). Versorgung pathologischer Glücksspieler in Bayern: Wer nimmt Hilfe in Anspruch?Poster Präsentation, 2. Deutscher Suchtkongress, Köln.
Kraus, L., Bühringer, G., Kroher, M., Sassen, M. & Taqi, Z. (2009, Juli). Versorgungsstudie - Pathologische Glücksspieler und ihre Behandlung in Bayern. Vortrag, Ein Jahr Landes-stelle Glücksspielsucht in Bayern, München.
Pfeiffer-Gerschel, T., Kroher, M., Kraus, L., Sassen, M. & Bühringer, G. (2009, Juni). Aktuelle Forschungsprojekte im Rahmen der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern. Vortrag, 14. Suchttherapietagen, Hamburg.
Sassen, M., Kroher, M., Taqi, Z., Pfeiffer-Gerschel, T., Bühringer, G. & Kraus, L. (2009, Mai). Prevalence estimates of pathological gambling are hardly comparable: methodological considerations. Vortrag, 12h conference of the European Association of Substance Abuse Research (EASAR), Mátraháza, Ungarn.
Kroher, M., Sassen, M., Taqi, Z., Pfeiffer-Gerschel, T., Bühringer, G. & Kraus, L. (2009, Mai). Do drug help services meet the needs of problem gamblers? Vortrag, 12h conference of the European Association of Substance Abuse Research (EASAR), Mátraháza, Ungarn.
2008
Kraus, L., Pfeiffer-Gerschel, T., Bühringer, G., Sassen, M., Taqi, Z. & Kroher, M. (2008, Dezember). Umfang und Gebrauchsmuster des Glücksspiels: ein Überblick zum Status quo. Vortrag, Symposium „Glücksspielsucht - aktueller Stand und Wissen" der Landesstelle Glücksspielsucht, München.
Bühringer, G., Kraus, L., Pfeiffer-Gerschel, T. & Sassen, M. (2008, September). Pathologisches Glücksspiel: Spiel- und Bevölkerungsrisiken in Deutschland und Sachsen. Vortrag, Fachtagung Prävention von Glücksspielsucht in Sachsen, Dresden.
Bühringer, G., Goschke, T., Sassen, M., Taqi, Z. & Kräplin, A. (2008, September). Wissenschaftlicher Kenntnisstand zum Pathologischen Glücksspiel - Konsequenzen für die Praxis. Vortrag, 13. Tübinger Suchttherapietage, Tübingen.
Bühringer, G. (2008, Juni). Einflussfaktoren bei der Entwicklung Pathologischen Glücksspielens: Bausteine eines komplexen Puzzles. Vortrag, AMA Jahrestagung, Berlin.